Langnau: In der Regionalbibliothek las Hans Schmidiger Texte aus den Werken des Langnauer Schriftstellers Hans Ulrich Schwaar. Schmidiger hatte auch Neuigkeiten zu bieten.
Der Gastanlass, der vom Förderverein Hans Ulrich Schwaar organisiert worden war, zog zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Es sei der Lauf der Zeit, dass immer weniger Leute den vielseitig begabten Menschen kennen würden, hielt Ruth Wullschleger, die Präsidentin des Fördervereins, zu Beginn der Lesung fest. Hans Ulrich Schwaar wurde 1920 in Sumiswald geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er verstarb im Februar 2014 in Lappland.
Hans Schmidiger gelang es an diesem Abend, seine tiefe Verbundenheit zum grossen Emmentaler aufzuzeigen und dabei auf die Hintergründe von Schwaars Texten einzugehen. Er war mit einem ganzen Koffer voller Bücher angereist – fast ausnahmslos Werke von Hans Ulrich Schwaar in unterschiedlicher Form und Ausgabe. Die kleineren Bücher sind meistens in Mundart geschrieben, grössere in Schriftsprache, bebildert oder sogar in persönlicher Handschrift. Manch eine Zuhörerin oder ein Zuhörer musste während der Lesung sein Bild von Hans Ulrich Schwaar erweitern und vertiefen. Bei diesem und jenem stieg das Verlangen auf, sich erneut seinen Büchern zu widmen, um selber Kostbarkeiten zu entdecken. Während der Lesung wurde auch immer wieder geschmunzelt.
Schwaar, der Ermutiger
Hans Ulrich Schwaar ist es auch gewesen, der Hans Schmidiger gedrängt und ermutigt hat, seine eigenen Mundart-Geschichten drucken zu lassen und in einem Büchlein zu veröffentlichen. Die Aufzeichnung «E strube Mönsch» gab dazu Anlass. Am Leseabend erhielten die Anwesenden eine Kostprobe davon.
An diesem Abend griff Schmidiger auch zu seiner Mundharmonika und dem Örgeli. Das Publikum durfte mitsingen und im zweiten Lied «S´ het daheim e Vogel gsunge» der Stimmung in Schwaars Herzen nachfühlen, den es immer wieder vom Emmental in den Hohen Norden zu den Samen nach Lappland zog.