Neue Kiesgrube als Ersatz für jene in Schniderhus

Neue Kiesgrube als Ersatz für jene in Schniderhus
Noch wird im Schnidershus Kies abgebaut und die Grube auch wieder aufgefüllt. / Bild: zvg
Trub: Künftig soll in Schwarzentrub Kies abgebaut werden – als Ersatz für die Kiesgrube Schnidershus. Die Planung steht noch am Anfang. Die Anwohnerschaft soll miteinbezogen werden.

Seit 2014 baut die Schächli Kies + Beton AG in Schnidershus Kies ab. Voraussichtlich 2027 werde damit fertig sein, sagt Geschäftsführer Peter Schwitter – rund drei Jahre früher als geplant. Es habe keine Einigung mit einem der Landbesitzer erreicht werden können, um das bewilligte Volumen vollständig abbauen zu können. «Leider müssen wir deshalb rund 60´000 der 330´000 bewilligten Kubikmeter im Boden lassen, was sehr schade ist.» 

So oder so ist ein Ende des Kiesabbaus im Schnidershus absehbar. Als Ersatz will die Schächli Kies + Beton AG den Standort Schwarzentrub bei Fankhaus in Betrieb nehmen. 370´000 Kubikmeter Kies sei dort vorhanden, sagt Schwitter.


Schwarzentrub ist im Richtplan

Im regionalen Richtplan Abbau, Deponie, Transport (ADT) für das Emmental, welcher im Jahr 2019 vom Regierungsrat genehmigt wurde, ist Schwarzentrub als Abbaustandort ausgeschieden – als Nachfolge für Schnidershus. Der Richtplan soll ausreichende Kiesreserven und Ablagerungsmöglichkeiten für verschiedenes Aushubmaterial für die nächsten 35 Jahre sicherstellen. Der Bedarf für den Kiesabbau im oberen Emmental sei nachgewiesen, sagt Peter Schwitter. «Unser Material wird im Umkreis von 20 Kilometern verwendet», weist er zudem auf die kurzen Transportwege hin.

Letzte Woche wurden die Anwohner und weitere Interessierte über das Vorhaben Schwarzentrub informiert. Niemand der 17 Anwesenden habe sich dagegen ausgesprochen, freut sich Peter Schwitter. Eine Kiesgrube bringe einer Gemeinde ja auch Wertschöpfung. Fragen aufgeworfen habe vor allem der Verkehr. Einerseits wegen der schmalen Strasse, andererseits wegen der zusätzlichen Lastwagenfahrten. 


Tempo 20 und Ausweichstellen

«Unser Vorschlag, die Geschwindigkeit in Fankhaus auf einem Strassenabschnitt auf 20 Stundenkilometer zu begrenzen, kam gut an», erklärt der Geschäftsführer der Betreiberfirma. Weiter habe man an dem Treffen über das Kreuzen von Fahrzeugen auf den rund 500 Metern von Fankhaus bis zur Abbaustelle Schwarzen­trub diskutiert. Dort seien zwei Ausweichbuchten nötig, so Schwitter. «Ein Grundeigentümer hat uns bereits am Infoabend das Land für eine Ausweichstelle in Aussicht gestellt. Mit einem weiteren werden wir noch Kontakt aufnehmen.» 

Die Schächli Kies + Bau AG rechnet mit 15 zusätzlichen Lastwagen, die täglich in den Hüttengraben und zurück fahren werden. Das sei zwar recht viel, doch verkehrten die Camions nur während der Arbeitszeiten, also weder nachts noch an Wochenenden. «Aber klar, wir sind auf das Verständnis der Anwohnerschaft angewiesen», betont Peter Schwitter. Damit sich diese einbringen könnten, werde eine Begleitgruppe ins Leben gerufen. Dort sind nebst der Anwohnerschaft auch die Betreiberfirma, die Gemeinde, die Grundeigentümer und das Planungsbüro vertreten.


Strenge Auflagen erfüllen

Obwohl der Standort Schwarzentrub im Richtplan eingetragen ist, rechnet Schwitter mit einer langen Planungsdauer. Das Ganze werde erschwert, weil sich das Gebiet im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) befinde. Das heisse, dass die Auflagen und Vorschriften bezüglich Natur- und Landschaftsschutz besonders streng seien und auch der Bund mitreden werde. 

Doch bevor das definitive Bewilligungsverfahren beim Kanton in Gang gegeben werden kann, wird eine Überbauungsordnung ausgearbeitet, über welche die Stimmberechtigten der Gemeinde Trub befinden werden. Schwitter hofft, dass dies im Dezember 2024 der Fall sein wird. Wie lange es dann daure, bis das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) grünes Licht gebe, könne er nicht abschätzen. «Wir hoffen, ab 2027 mit dem Kiesabbau beginnen und so Schnidershus nahtlos ersetzen zu können.» 

06.10.2022 :: Silvia Wullschläger (sws)