In der Ruwa läuft vieles automatisch, dennoch ist auch noch Handarbeit gefragt. / Bild: Elisabeth Uecker (ues)
Sumiswald: Die Ruwa-Drahtschweisswerk stellt ArmierungsNetze her. An ihrer Feier zum 60.Geburtstag durften Geschäftspartner den Betrieb besichtigen – und staunten.
Das 60-Jahre-Jubiläum feierte die Ruwa zusammen mit ihren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden während zweier Tage. So wurden allen während einem Rundgang einen Einblick in die vielfältige Produktion gewährt. Es bestand zudem die Möglichkeit, sich im lockeren Rahmen mit Geschäftsführer Thomas Huldi und seinem Team zu unterhalten. Dazu gab es feines Essen und Livemusik – so wie man sich eine richtige Geburtstagsfeier vorstellt.
Gewerke überdauern Menschenleben
«Wir geben dem Beton den Halt! Die mangelnde Zugfestigkeit von Beton wird durch die Stahlarmierung kompensiert und daraus entstehen die hocheffizienten Betonstahlelemente im Bau für Decken, Wände, Brücken und vieles andere mehr – Gewerke notabene die ein Menschenleben mühelos überdauern», schreibt die Ruwa in ihrem Jubiläumsbericht. Im Jahr 1962 begann die Firma mit der Herstellung von Drahtnetzen für den Betonbau. Während den vergangenen Jahren ist die Ruwa zu einem innovativen Betrieb für die Herstellung von Bewehrungen, wie die Armierungen auch genannt werden – in jeder gewünschten Stärke und Form herangewachsen.
Unendlich wiederverwertbar
Jährlich werden bis zu 60´000 Tonnen Stahl verarbeitet – Stahl, der zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial gewonnen wird, wie Geschäftsführer Thomas Huldi während des Rundgangs durch den Betrieb informierte. «Stahl ist unendlich wiederverwendbar. Was wir heute schweissen, wird vielleicht in 50 Jahren wieder freigelegt – und dann erneut verwendet.» Fast sämtliches Rohmaterial wird auf Schienen angeliefert, und zwar bis zur Fabrikationshalle in der Sumiswalder Ey. Die Ruwa verfügt über einen eigenen Bahnanschluss, unterhalten werden die Gleise seit ein paar Jahren von der Museumsbahn Emmental. Das Endprodukt verlässt dann die Ruwa per Lastwagen – rund 2500 Ladungen seien es jährlich.
Vieles läuft automatisch
Wie der Rundgang zeigte, sind heute viele Abläufe automatisiert. Roboter, sowie Schneide- und Biegemaschinen verarbeiten den Draht, der auf grossen Rollen angeliefert wird, wie von Geisterhand zu Armierungsnetzen oder biegen diesen zu Körben.
Der Stahldraht werde je nach Verwendungszweck erst in der Walzanlage mit Rippen versehen, oder gereckt, respektive gedreht, damit später die optimale Stabilität der Bauten erreicht werden könne.
Bezahlt fürs Fitnesstraining
Viele der Arbeiten werden auch heute noch von Hand ausgeführt. 100 Mitarbeiter sind im Betrieb beschäftigt. Besonders bei Sonderaufträgen sei Handarbeit gefragt, wie zwei Angestellte erzählten. Sie waren während des Rundgangs damit beschäftigt, Netze in die Biegemaschine zu legen, um diese zu extragrossen Distanzkörben zu formen. Mit einem Schmunzeln fügten sie an: «Das ist unser Fitnesstraining und wir werden fürs Trainieren erst noch bezahlt».
Während der Geburtstagsfeier zierten Eisenplastiken des Künstlers Heiko Schütz aus Niederbipp die Hallen. Nebst dem Einblick in die imposante Produktion der Ruwa liessen auch diese Kunstwerke die Besucher staunend verweilen.