Die Musikgesellschaft spielte in idyllischer Umgebung

Die Musikgesellschaft spielte in idyllischer Umgebung
Die Solistinnen Christa Grossenbacher (rechts) und Regula Oberli bewiesen, wie schnell Bernerinnen sein können. / Bild: x x (x)
Zäziwil: Open-Air am Waldrand: Die Musikgesellschaft Eintracht sorgte im Than mit ihrem Konzert für gute Stimmung und fröhliche Gesichter.

«Ist dieser Platz noch frei?» Die Festbänke auf dem Gelände der Eisbahn Than in Reutenen füllten sich. Mit Wurst, Brot und Getränken eingedeckt, freuten sich die Leute auf ein gemütliches Beisammensein. Schon versank die Sonne langsam hinter dem Hügel, als mit Pauken und Trompeten die Jugendmusik aufmarschierte. «Let me entertain you», forderten sie die Gäste mit dem Lied von Robbie Williams auf. Mit einem musikalischen Rückblick auf ihren Unterhaltungsabend von Anfang Mai liessen sie erneut Zirkusstimmung aufkommen. Nach dem gelungenen Einstieg machten die Jugendlichen die Manege frei für die Gastgeberin des samstäglichen Konzerts, die Musikgesellschaft Eintracht Zäziwil. Geleitet und dirigiert wurden beide Gruppen von Roland Bärtschi. «Das Konzert unter freiem Himmel war ursprünglich als Corona-Ausweich-Konzert geplant», verriet er dem Publikum gut gelaunt. Daraus sei nun ein Open-Air entstanden. 


Glockengebimmel und «Määh»-Rufe

Es wurde ein Open-Air, das sich sehen lassen konnte: In Edelweisshemden gekleidet, begeisterten die Musikantinnen und Musikanten schon zu Beginn mit einem «Schweizer Mosaik» von Markus Götz, ein Stück mit Elementen aus bekannten Liedern wie «Zoge am Boge» oder «S isch mer alles eis Ding». Mitglieder der Jugendmusik sorgten dazu im Hintergrund mit Glockengebimmel fürs passende Ambiente. Das gilt auch für die paar Schafe, welche auf einem Hügelkamm auftauchten und mit gelegentlichen «Määh»-Rufen das ungewöhnliche Geschehen kommentierten. Die menschlichen Zuschauer applaudierten besonders beim Stück «Zwe schnälli Bärner» von Edi Bär. Mit ihrem Solo zeigten Christa Grossenbacher und Regula Oberli eindrücklich, was in ihnen und ihren Klarinetten steckt. 


«Than i re Summernacht»

Gemächlicher, aber stimmungsvoll erklangen vier Alphörner, welche beim bekannten Stück «Le Ranz des Vaches de la Gruyère» zum Einsatz kamen. Etwas scheu zeigten sich die Emmentaler Zuschauer, als sie bei Bligg´s «Manhatten» aufgefordert wurden, mitzusingen. Dafür aber brachten sie die Musikgesellschaft Eintracht dazu, am Schluss gleich drei Zugaben zum Besten zu geben, darunter Polo Hofers vom Dirigent spontan umbenanntes «Than i re Summernacht» und Patent Ochsners «Für immer uf di». Letzteres wurde solo gesungen von Nicole Minder, unter Begleitung der Musikerinnen und Musikern.

Wer das Konzert auf der kleinen Ebene zwischen Wald und Hügeln ebenfalls erleben will, kann dies am 10. Juni tun – sofern das Wetter mitspielt. 

09.06.2022 :: Rebekka Schüpbach (srz)