Was ist baulich möglich?

Signau: Der Gemeinderat liess eine Ortsbildstudie erarbeiten. Nun sind Leitsätze definiert, was in dem geschützten Ortsbild von Signau möglich ist – und was nicht.

Anstoss für die Ortsbildstudie waren die beabsichtigte Arealentwicklung im Gebiet der ZPP1 Gässli, der Campus Signau sowie die planerische Weiterentwicklung des Gebiets südwestlich des Bahnhofs. 

«Um die gesetzlich geforderte Auseinandersetzung mit dem Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (Isos) zu gewährleisten und damit auch die notwendige Planungssicherheit sicherzustellen, hat der Gemeinderat ein Begleitgremium mit unabhängigen Fachexperten eingesetzt», steht in der Medienmitteilung. Der Prozess sei von den beigezogenen Experten als beispielhaft bezeichnet worde und ermögliche, ein neues Verständnis für den Ortskern von Signau zu erlangen.

Wie die Studie gegliedert ist

Die Studie beinhaltet vier Teile: 

Teil A befasst sich mit der Aus-gangslage, den Zielsetzungen und den Rahmenbedingungen aufgrund des Isos.

Teil B stellt die Ortsbildanalyse mit allen relevanten ortsbildnerischen Merkmalen dar. 

Teil C widmet sich der konkreten planerischen Vertiefung und Analyse des Gebiets Gässli. 

In Teil D werden schliesslich die Folgerungen und Empfehlungen dargelegt. 

Im Bericht sind auch Empfehlungen für Bau- und Planungsprojekte in empfindlichen Bereichen des Ortsbildes enthalten. Zur ZPP Gässli ist etwa zu lesen: «Neubauten respektieren den Charakter der Siedlung und die Beziehung zur Landschaft.» Oder: «Entlang des Schüpbachkanals ist ein ausreichender Sichtkorridor freizulassen.»

Fachgremium für andere Gebiete?

Für alle weiteren potenziellen Entwicklungsgebiete von Signau werden die möglichen Potenziale im Rahmen der nächsten Ortsplanungsrevision zu evaluieren sein. Aktuell prüft der Gemeinderat, ob vorgängig zur Ortsplanungsrevision eine verbindliche Regelung der Grundsätze im Umgang mit dem Isos auf Ebene der Planungsbehörde (Gemeinderat) erfolgen soll. «Ebenfalls abgeklärt wird, ob in Signau für die Beurteilung von Planungs- und Bauvorhaben in empfindlichen Bereichen des Ortsbildes ein Fachgremium einzusetzen ist», schreibt der Gemeinderat Signau weiter.

Über das Programm «Siedlungsentwicklung nach innen» übernimmt der Kanton Bern rund 50 Prozent der Kosten dieser Grundlagenstudie.

25.05.2022 :: pd