Feuerwehr und Werkhof in der alten Landi?

Feuerwehr und Werkhof in der alten Landi?
Für 2,4 Millionen Franken will die Gemeinde das einstige Landi-Gebäude kaufen und umbauen. / Bild: zvg
Zäziwil: Im ehemaligen Landi-Gebäude sollen ein neuer Werkhof sowie ein Feuerwehrmagazin entstehen. Das Stimmvolk muss bald über den Kauf der Liegenschaft entscheiden.

«Wollen Sie dem Verpflichtungskredit über 2,4 Millionen Franken zustimmen?», steht auf dem Stimmzettel der Gemeinde. In diesem Betrag enthalten ist nicht nur der Kauf des ehemaligen Landi-Gebäudes für 1,4 Millionen Franken, sondern auch die Kosten für bauliche Massnahmen, ist der detaillierten Botschaft zu entnehmen.

So möchte die Gemeinde unter anderem ein neues, zentrales Feuerwehrmagazin auf der Nordwestseite des Gebäudes anbauen sowie einen Werkhof einrichten. Im Unter-, und Obergeschoss entstünde Raumreserve, die vermietet werden könnte. 

Der zuständige Gemeinderat, Jürg Ramseier, stellte das Projekt an einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 4. Mai der Bevölkerung vor. Auch Gemeindepräsident Urs Hirschi betonte an diesem Abend die Wichtigkeit dieses Kaufs: «Wir haben Raumbedürfnisse in verschiedenen Bereichen», erläuterte er. Feuerwehr und Werkhof seien heute auf verschiedene Standorte über die ganze Gemeinde verteilt. Das Feuerwehrmagazin beispielsweise könne nicht erweitert werden, weil es unter Denkmalschutz stehe. 


Mühle würde das Getreidesilo kaufen

Der Kauf der Liegenschaft an der Bahnhofstrasse 17, die aktuell noch der Landi-Aare Genossenschaft gehört, sei die Gelegenheit, alles zu zentralisieren und Abläufe zu vereinfachen. Das Gebäude sei gut erschlossen und umfahrbar, was besonders für die Feuerwehr von Bedeutung sei.

Der Gemeindepräsident machte deutlich, dass die Kosten unter dem Strich weniger hoch ausfallen würden als es der Kredit vermuten lasse, da bei einer Annahme unter anderem Mietausgaben wegfallen und nicht mehr benötigte Immobilien veräussert würden. Dazu gehören etwa das alte Feuerwehrmagazin an der Lang­naustrasse, dessen Käufer noch nicht bestimmt ist, und das Getreidesilo, das zur Landi-Liegenschaft gehört. Laut vorliegendem Vorvertrag würde dieses Silo inklusive der bestehenden Mobilfunkantenne an die Mühle Geissbühler in Oberhünigen verkauft und zwar für 400´000 Franken. Zu wenig, fanden einige der Anwesenden: «Für diesen Betrag würde ich das Silo auch kaufen», meinte ein Zuhörer und ergänzte, dass Standorte für Mobilfunkantennen sehr gefragt und deshalb die Vermietung derselben viel lukrativer wäre.


Lieber eine sichere Sache als nichts

Selbstverständlich habe man auch über eine Vermietung verhandelt, antwortete Urs Hirschi. Doch die Mühle sei nur mit einem Kauf einverstanden gewesen und wäre ansonsten aus dem Geschäft ausgestiegen. Weitere Interessenten für ein Getreidesilo gäbe es in der Umgebung nicht und es einfach leer stehen lassen sei auch keine Option. Nicht vergessen solle man die Kosten für den Unterhalt des Silos, welche die Gemeinde berappen müssten. «Dank den Vorverträgen hätten wir immerhin ein sicheres Geschäft», betonte der Gemeindepräsident.

Ein anderer Zuhörer wies auf die Unsicherheit der Weltlage hin und die damit verbundene Verteuerung der Baukosten. Urs Hirschi versicherte, man habe beim Budgetieren ziemlich viele Reserven eingeplant. 


Gelegenheit nicht entgehen lassen

Auch positive Stimmen äusserten sich. So sagte eine langjährige Zäziwilerin, diese einmalige Gelegenheit zum Kauf dieser zentralen Liegenschaft solle man sich als Gemeinde keinesfalls entgehen lassen. Dieser Meinung war natürlich auch der anwesende Gemeinderat, obschon mit der Erweiterung der Schule schon hohe Ausgaben geplant und deshalb eine Steuererhöhung absehbar ist. «Es ist eine Investition auf Jahre hinaus», sagte Hirschi. Die Kosten würden über 40 Jahre hinweg abgeschrieben, was sich positiv auf die Gemeinderechnung auswirke. Und ja, antworte er auf eine weitere Frage aus dem Publikum, auch die Installation einer Solaranlage sei zu einem späteren Zeitpunkt denkbar. 


Abstimmung am 15. Mai

Abgestimmt über den Kauf der Landi-Liegenschaft wird in Zäziwil am 15. Mai an der Urne, zusammen mit den kantonalen und eidgenössischen Abstimmungen. Schon vorher, am Freitag, 13. Mai stimmen auch die Genossenschafter der Landi über den Verkauf ihrer Liegenschaft ab. Damit das Geschäft zustande kommt, müssen beide Seiten dafür grünes Licht geben. Ist dies der Fall, wird der Verkauf voraussichtlich im kommenden Sommer abgewickelt und ab Frühling 2023 die Liegenschaft umgebaut.

12.05.2022 :: Rebekka Schüpbach (srz)