Pascal Müller übernimmt als Tigers-Sportchef

Pascal Müller übernimmt als Tigers-Sportchef
Pascal Müller (links) im Frühling 2019, als bekannt wurde, dass er Chef der Schiedsrichter wird. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Die erwartete Umstrukturierung kommt ins Rollen: Pascal Müller wird Sportchef der SCL Tigers. Er tritt seinen Posten am 1. Mai an und ersetzt Marc Eichmann.

«Wir haben nach der unbefriedigenden Saison entschieden, dass eine Umstrukturierung nötig ist und extern wie intern ein Zeichen gesetzt werden muss», erklärt der SCL Tigers Geschäftsführer Simon Laager. Die lang ersehnte Umstrukturierung beginnt nun beim Sportchef-Posten: Der gebürtige Langnauer Pascal Müller ersetzt Marc Eichmann und übernimmt ab dem 1. Mai die sportliche Verantwortung für die 1. Mannschaft der SCL Tigers und neu auch für die SCL Young Tigers. Müller werde ab sofort eng in den Rekrutierungsprozess des Cheftrainers der 1. Mannschaft eingebunden, teilen die Tigers mit. Ausserdem werde Müller die Überarbeitung der Sportstrategie übernehmen. Nächste Saison laufen 13 Spielerverträge aus. 

Weiter sollen auch die Kompetenzen der Nachwuchstrainer rund um Jörg Reber, Samuel Balmer, Martin Gerber und Steve Hirschi stärker genutzt werden. Somit sind mit Pascal Müller auf allen relevanten Positionen Identifikationsfiguren beschäftigt, die viel Erfahrung mitbringen und einen hohen persönlichen Bezug und eine mehrjährige Vergangenheit in Langnau vorweisen können.


Einmal Eishockey, immer Eishockey

Pascal Müller war immer mittendrin im Eishockeygeschäft. Die Lehre absolvierte er beim Eishockeyausrüster Bernhard Wüthrich, wie er selbst ein früherer SCL-Verteidiger. Als Novize wurde «Päscu» mit den Langnauern Schweizer Meister. Danach suchte er eine neue Herausforderung und wagte mit 17 als einer der ersten Junioren unseres Landes den Sprung über den Grossen Teich. Eine Saison lang spielte er bei den Shelburne Wolves, weil er herausfinden wollte, wo er im Vergleich mit den kanadischen Nachwuchsspielern steht. Die abenteuerliche Spielzeit 1996/97 krönte er mit der Schweizer U18-Nationalmannschaft und dem sensationellen Gewinn der EM-Bronzemedaille. Im Überraschungsteam spielten mit Markus Wüthrich und Michael Liniger zwei weitere SCL-Junioren. 

Ein Jahr danach stieg Pascal Müller mit den Emmentalern in die NLA auf. Er war kein spektakulärer Spielmacher, dafür entwickelte er sich zu einem robusten, unerschrockenen, zuverlässigen und für jeden Gegner unangenehmen Defensivverteidiger. Jedenfalls waren Müllers Qualitäten gefragt, wie sein weiterer Karriereverlauf mit 697 NLA-Spielen zeigt: fünf Saisons bei Zug, drei Saisons bei Davos und Arno Del Curto mit dem Spengler-Cup-Triumph 2006 und dem Meistertitel 2007 als Höhepunkte, je zwei Jahre bei den ZSC Lions und Ambri sowie zum Abschluss eine Saison bei Kloten.


Vielseitige Erfahrungen

Die Kloten Flyers boten Pascal Müller die Chance, als zurückgetretener Profispieler weiterhin im Eishockeygeschäft zu bleiben – fünf Jahre lang als Teammanager, Scout und Sportchef. Durch die chaotische Abstiegssaison der Klotener liess sich der Langnauer aber nicht von seinem Weg abbringen. Er suchte wieder einmal eine neue Herausforderung und wechselte als Chef der Schieds- und Linienrichter zum Eishockeyverband. Zuletzt war er als Berater im Eishockeygeschäft tätig. Nun beginnt für ihn eine neue Ära als Sportchef in Langnau.


Mit sechs Ausländern

Auch im Medizinbereich kommt es bei den SCL Tigers zu Änderungen. Simon Schneiter, Leitender Arzt Innere Medizin beim Spital Langnau, folgt auf den langjährigen Teamarzt Armin Brunner, der in den Ruhestand tritt. Die weiteren Teamärzte Stefan Joss sowie Martin Rüegsegger bleiben den Tigers erhalten. Zudem konnte Isabel Knauthe vom HC Davos gewonnen werden, die zuvor zehn Jahre für Swiss Ski arbeitete. Ab dem 1. Juni wird sie bei den SCL Tigers als Physio-Verantwortliche und interne Koordinatorin die Leitung der Reha übernehmen. «Weitere allfällige Massnahmen werden nach dem Stellenantritt von Pascal Müller geprüft», teilen die Tigers mit.

Den Verantwortlichen des Langnauer Eishockeyunternehmens ist bewusst, dass auch Investitionen im sportlichen Bereich nötig sind. «In der Annahme, dass die meisten der  14 NLA-Teams mit sechs Ausländern in die kommende Meisterschaft starten werden und in der Hoffnung, dass der Saisonkartenverkauf in Langnau planmässig verläuft, werden die SCL Tigers das volle Ausländerkontingent ausschöpfen müssen und wollen, um eine kompetitive Mannschaft präsentieren zu können», halten Verwaltungsrat und Geschäftsführung fest.

28.04.2022 :: Werner Haller (whz), Olivia Portmann (opk)