Seit der Pandemie ist die Nachfrage nach Freibergern gestiegen

Seit der Pandemie ist die Nachfrage nach Freibergern gestiegen
Wird der Wallach Charly Rebecca Stöcklis neues Pferd? An der Verkaufsschau knüpften die beiden den ersten Kontakt. / Bild: Karin Rohrer (krr)
Schüpbach: Das passende Pferd zu finden, ist nicht einfach. Eine gute Gelegenheit, gleich mehrere Freiberger vergleichen zu können, bietet die Verkaufsschau in Schüpbach.

Die erste Freibergerverkaufsschau, damals versuchsweise noch in Form einer Auktion, fand 1998 statt. Die Organisatoren merkten jedoch rasch, dass das Format Auktion nicht optimal war. «Der Rösseler wollten damals nicht ein Pferd ersteigern, das hat einfach nicht gepasst», meint OK-Präsident Peter Riedwyl. Aber das Bedürfnis einer Verkaufsschau war da, denn in den Anfangszeiten waren gut und gerne um die 70 Pferde vor Ort, die einen neuen Besitzer suchten. Und der Event etablierte sich schnell, wurde jährlich zum Fixpunkt in der Agenda der Freiberger-Liebhaber. 


Grösseres Interesse

Viele Freibergerpferde haben seitdem ihren Stall gewechselt und gerade in den letzten zwei Jahren der Pandemie ist das Interesse am Freiberger enorm gestiegen, wie Geschäftsführerin Claudia Bärtschi erklärt: «Der Trend ist da, mit einem Pferd die Natur und qualitative Zeit zu geniessen. Dieses Bewusstsein, in seiner freien Zeit etwas Schönes zu unternehmen, hat sicherlich auch beim Pferdekauf-Boom mitgespielt.» Das Bedürfnis ist gross, vor allem nach gut ausgebildeten, schon älteren Pferden.

In Schüpbach waren rund 30 verkäufliche Freiberger vor Ort, Rassevertreter verschiedenster Abstammung, Eignung und Farbe. «Das ist genau, was den Freiberger ausmacht. Wir haben hier vom umgänglichen Familienpferd bis zum rassigen Sportpartner alles in nur einer Rasse», so OK-Präsident Peter Riedwyl. Die Pferde wurden in der Reithalle unter dem Sattel oder eingespannt vorgestellt. Der Kunde konnte vor Ort somit mehrere Pferde miteinander vergleichen und nach Absprache mit dem Verkäufer noch auf dem Platz ein Pferd Probe reiten oder fahren.


Die Suche nach dem Traumpferd

Rebecca Stöckli aus Steffisburg musste ihr Pferd Ende März leider hergeben und ist nun wieder auf der Suche nach einem Freizeitpferd. Im Internet wurde sie auf die Verkaufsschau aufmerksam. Weil sie die Freiberger-Rasse und deren Verlässlichkeit kennt, möchte sie gerne einen Freiberger ihr Eigen nennen. Sie will mit ihrem künftigen Pferd Reitstunden besuchen und zusammen weiterkommen, Bodenarbeit machen, longieren und Ausreiten, kurz und gut: die gemeinsame Zeit möglichst vielseitig gestalten. «Mir ist wichtig, auf mein Pferd eingehen zu können, es soll Spass haben an meiner Seite und mein Freizeitpartner sein. Ich mache von den Pferden, die mich hier an der Schau besonders interessieren, Bilder und allenfalls Videos, damit ich diese bei Bedarf später mit meiner Tierärztin anschauen und erörtern kann», sagt sie.

Rebecca Stöckli schaut zuerst auf das Auge und den Ausdruck des Pferdes und streichelt es, knüpft damit den ersten Kontakt. «Ich beobachte die Tiere bei der Präsentation, wie sie geritten werden. Da kann ich mir ein erstes Bild von ihrem Temperament und Charakter machen. Bei einem Proberitt auf einem Pferd möchte ich mich wie ‹angekommen und zu Hause fühlen›.» Für Rebecca Stöckli ist die Freibergerverkaufsschau eine ideale Plattform, um verschiedene Freiberger untereinander zu vergleichen, Züchter kennenzulernen und, wer weiss, vielleicht den Traum-Freiberger zu finden. 

28.04.2022 :: Karin Rohrer (krr)