Die Kulturmühle Lützelflüh zeigt derzeit Werke von Sammy Deichmann (links) und Milos Petkovic. / Bild: Gertrud Lehmann (glh)
Lützelflüh: Holzskulpturen und Objekte von Sammy Deichmann sowie Aquarelle von Milos Petko-vic sind an der ersten Ausstellung dieses Jahres in der Kulturmühle zu sehen.
Mit der Kettensäge und höchster Konzentration bearbeitet Sammy Deichmann die von ihm ersteigerten Eichenholz-Stämme, die er mit dem Gabelstapler in die richtige Position gebracht hat. Der in Düsseldorf geborene Künstler war ursprünglich Fotograf und Raumgestalter, bevor er seine Liebe zum Holz entdeckte. Heute lebt und arbeitet er in Aedermannsdorf, und er bezeichnet sich wahrheitsgemäss als Bildsäger, nicht etwa als Bildhauer. Zwar plane er die Schnitte zuerst sorgfältig und zeichne sie vor, aber wenn er einmal am Werk sei, könne er seine Ungeduld kaum zügeln. Er lege die Kettensäge nicht aus der Hand, bis das Werk vollendet sei. Nebst den massiven Holzskulpturen verarbeitet Deichmann auch das anfallende Kleinholz zu interessanten Objekten, die an die Wand gehängt oder aufgestellt werden können.
Bearbeiten mit dem Bunsenbrenner
Zuerst lege er die Hölzer zum Austrocknen an die Sonne. Weil er gerne mit dem Feuer spiele, schwärze er sie danach mit dem Bunsenbrenner, bis sie fast verkohlt seien, erzählt Deichmann. Daraus entsteht eine ungewöhnliche Optik. Ein immer wiederkehrendes Objekt Deichmanns ist das Boot, das, aus lückenhaften Fragmenten zusammengefügt, jederzeit auseinanderzufallen droht.
Malen im Eiltempo
Der 1961 in Serbien geborene Künstler Milos Petkovic fand nach ausgedehnter Weltreise und längerem Aufenthalt in Neuseeland in die Schweiz. Er lebt und arbeitet heute in Zürich. Aus einfacher Arbeiterfamilie stammend, sei er Autodidakt. Seine Aquarelle, so verrät er, entstünden in Windeseile. In zwei bis drei Stunden, manchmal sogar in einer halben Stunde, könne er ein Bild malen. Fasziniert von Licht und Atmosphäre gelingt es ihm, die Betrachter seiner Bilder mitten ins pulsierende Stadtleben hineinzuversetzen. Menschen sind nur andeutungsweise zu erkennen, alles ist in Bewegung. Dagegen liegt tiefe Ruhe, schon fast Melancholie über seinen Landschaftsbildern. Gestrandete Boote, durch den Nebel im Hintergrund die Silhouetten einer Stadt erkennbar. Im Parterre ist noch eine weitere Ausdrucksart Petkovics zu bewundern: seine Holz- und Linolschnitte. Sie sind berühmten Künstlern, Dichtern, Autorinnen und Philosophen gewidmet.