Luzia Felder freut sich über den Preis als Solochampion. / Bild: zvg
Flühli: Luzia Felder hat den Solowettbewerb der Musikschule Flühli-Sörenberg gewonnen.
Klavier spielen ist ihre grosse Leidenschaft – aber längst nicht die einzige.
Sie sei schon sehr aufgeregt gewesen vor dem Auftritt, gesteht Luzia Felder aus Flühli. Doch dann sei es ihr gelungen, das Publikum auszublenden und sich voll und ganz auf das Stück zu konzentrieren. Ausgewählt hat sie Nuvole Bianche von Ludovico Einaudi. «Es ist kein allzu schwieriges Stück, aber es gefällt mir sehr gut, man muss es dynamisch spielen. Zudem eignet es sich zum Vorspielen.» Etwa zwei Monate hat sie daran gearbeitet, täglich für sich zu Hause und auch mit dem Musiklehrer Mario Seeliger. Der Aufwand hat sich gelohnt. Luzia Felder vermochte am internen Solowettbewerb der Musikschule Flühli-Sörenberg sowohl die Jury als auch das Publikum zu überzeugen und konnte sich als Solochampion über alle Kategorien feiern lassen. Erwartet hat sie den Sieg nicht, umso grösser war dann die Freude. Vor zwei Jahren holte sie bereits den Publikumspreis. Die Frage, ob sie künftig auch an anderen, grösseren Wettbewerben mitmachen wird, verneint sie. «Am liebsten spiele ich mit und für die Familie, etwa an Festen. Daran ändert sich nichts», betont Luzia Felder.
Klavier und Volksmusik passt
Bereits seit der 3. Klasse nimmt Luzia Felder Klavierunterricht an der Musikschule Flühli-Sörenberg. Vorher spielte sie zwei Jahre Flöte, «um die Noten kennenzulernen», wie sie sagt. An einem Schnupper-Parcours der Musikschule entdeckte sie dann das Klavier. «Es ist einfach ein schönes Instrument», schwärmt sie. «Es ist so vielseitig, man kann verschiedenste Musikstile spielen, solo oder als Begleitung.» Am besten gefallen ihr Pop-Stücke wie Someone like You von Adele oder Unfaithful von Rihanna. Klassische Musik habe sie noch nicht so oft gespielt. In ihr Repertoire gehören dagegen Volksmusikstücke. «Ich begleite meine drei Geschwister, die Schwyzerörgeli und Klarinette spielen. Das passt sehr gut zusammen.» Später, nach der Lehre, könnte sich die angehende Bäckerin-Konditorin vorstellen, noch Hackbrett spielen zu lernen. Dieses aussergewöhnliche Instrument fasziniere sie.
Ans frühe Aufstehen gewöhnt
Nicht nur beim Klavier liebt Luzia Felder die Vielseitigkeit, sondern auch in ihrem Beruf. Sie steht im zweiten Lehrjahr und arbeitet beim Poscht-Beck in Flühli. Die Tätigkeit sei sehr abwechslungsreich und man sehe von A bis Z, wie etwas entstehe, berichtet sie. Ganz besonders gerne dekoriert sie Gebäck. Sei es mit dem Klavierspiel oder mit einer schön verzierten Torte, «mit beidem kann man Leuten eine Freude bereiten, das mag ich». Sie ist so begeistert von ihrem Beruf, dass ihr das frühe Aufstehen nichts ausmacht. Unter der Woche beginnt sie um halb vier Uhr früh, am Samstag um ein Uhr nachts. Sie schlafe jeweils noch ein bisschen, wenn sie von der Arbeit nach Hause komme. «Ich habe mich gut daran gewöhnt», sagt Luzia Felder. Zum Entspannen und Herunterfahren setzt sie sich jeweils ans Klavier und spielt nach Lust und Laune. Aber auch das tägliche Üben ist für sie kein Muss.
Auch im Schnee im Element
Musik im Allgemeinen und Klavier spielen im Speziellen ist nicht die einzige Leidenschaft der jungen Frau. Sie ist Mitglied im Skiclub Flühli und nimmt an Skirennen sowie Langlauf- und Biathlonwettkämpfen teil. Auch an der 3-er Kombination in Marbach (Riesenslalom, Skispringen, Langlauf) geht sie jeweils an den Start. An Vielseitigkeit steht Luzia Felder ihrem Instrument also in nichts nach.