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Ein Lächeln Gottes

Die Tür war offen, da ist er einfach abgehauen. Ich spreche von Fluffy, einem dieser Bodenstaubsauger, die in manchen Räumen für Sauberkeit sorgen. Sehr praktische Dinger. 

Im Januar hatte sich eines dieser Geräte in Österreich selbstständig gemacht. Es wartete, bis sich die automatische Ladentüre öffnete. Dann fuhr es in die Freiheit. 

Lange wurde es gesucht. Immer mehr Menschen machten mit. Ohne Kontakt zu seinem Ladegerät konnte Fluffy ja nicht so lange fahren. Doch erst nach zwei Tagen wurde er endlich gefunden. Die Geschichte ging durch die sozialen Medien, kam ins Lokalfernsehen und die Zeitungen griffen sie auf, bis sie am 27. Januar auch in der «Berner Zeitung» zu lesen war. 

Was es nicht alles gibt...., könnte ich da sagen und das Ganze mit einem Lächeln ad acta legen. 

Aber dieser kleine Kerl hat etwas ausgelöst: Die Besitzerin erzählt, dass die Menschen neuerdings oft mit einem Lächeln im Gesicht an ihrem Laden vorbei gingen. So einfach ist es: Eine Geschichte, wie sie das Leben so seltsam schreibt, und schon entspannt sich manches. Menschen lächeln. Das Leben wird für einen Moment etwas leichter. 

Gerade eben ging ich durchs Dorf Richtung Bahnhof. Unvermittelt sagt eine männliche Stimme neben mir: «Ou öich es schöns Wuchenändi.» Ich kenne ihn nicht. Aber es passiert: Von den Ohren ins Herz und dann auf mein Gesicht breitet sich Freude in mir aus. Wie ein Lächeln Gottes, der mir zunickt und sagt: Ich mag dich. 

Und ich merke mir: Eine herzige Geschichte, ein unerwarteter, freundlicher Gruss, ein offenes, herzliches Lachen, das erwidert wird – es braucht so wenig, damit es grad ein wenig besser geht.

A propos: Wann haben Sie das letzte Mal jemanden angelächelt?

10.02.2022 :: zz zz