Die Zeit überbrücken, bis der Pumptrack in der Badi kommt

Die Zeit überbrücken, bis der  Pumptrack in der Badi kommt
Diese mobile Anlage stand im März 2021 auf der Kniematte in Langnau und wurde rege genutzt. / Bild: Pedro Neuenschwander (pnz)
Langnau: Weil der Pumptrack in der Badi frühestens 2026 gebaut werden kann, plant die IG einen Bikepark und eine mobile Anlage auf dem Lidl-Areal. Für diese Zwischennutzung brauchts Geld.

«Die wiederholten Nachfragen der Jugendlichen, wann es nun endlich einen Pumptrack in Langnau gebe, haben uns motiviert, nach neuen Ideen zu suchen und ein Überbrückungsprojekt zu entwickeln», schreibt die Interessengemeinschaft (IG) Pumptrack Langnau in einer Medienmitteilung. Dies, weil das vom Gemeinderat zugesicherte Areal in der Badi erst etwa 2026 zur Verfügung stehe. Bis dann nämlich soll die Grundwasserfassung Moos verlegt werden. «Bis das soweit ist, darf dort nichts gebaut werden wegen der Schutzzone», erklärt Stefan Gertsch von der IG. Aus diesem Grund seien sie auf Lidl Schweiz zugegangen mit der Idee einer Zwischennutzung auf der Baubrache an der Burgdorfstrasse. Mit Erfolg. Lidl stellt die aktuell freistehende Parzelle zur Verfügung, bis das eigene Projekt realisiert werden kann. «Wir hoffen, bis Sommer 2023 bleiben zu können», sagt Gertsch.


Naturbelassener Jump Park

Geplant ist nun, auf einem Teil des 4000 Quadratmeter grossen Areals einen sogenannten Dirt Jump Park aus Kies, Erde und Lehm zu bauen. «Dieser bietet verschiedene Sprünge und wird nicht asphaltiert. Deshalb ist das Befahren nur mit Velos möglich», erklärt Stefan Gertsch. Weiter soll es Kindern und Jugendlichen auf einer Freifläche ermöglicht werden, selber Hindernisse zu bauen. Das Baugesuch für diesen Park wurde kürzlich eingereicht. 

Als Ergänzung will die IG zwei mobile Pumptracks anschaffen. Eine solche Bahn war bereits im letzten Frühling auf der Kniematte aufgestellt (siehe Bild). «Diese Anlagen sind in der Grösse variabel, es können auch später noch Elemente eingefügt werden. Sie sind mit allem, was Räder hat, befahrbar und eignen sich für jung und alt», umschreibt Gertsch das Prinzip. Die grössere Anlage werde zuerst neben dem Dirt Jump Park an der Burgdorfstrasse stehen. Sei die Zwischennutzung beendet, brauche es einen neuen Standort. Sie seien mit diesem Anliegen bereits an den Gemeinderat getreten. Den kleineren mobilen Pumptrack will die IG auf Schulhausplätzen in der ganzen Region aufstellen. «So erreichen wir auch Kinder und Jugendliche ausserhalb von Langnau und sie können das Angebot ausprobieren», erklärt Stefan Gertsch. 


Total Kosten von 155´000 Franken

Als nächstes machen sich die Mitglieder der IG auf die Suche nach Sponsoren, denn finanzieren müssen sie die Projekte selber. Erste Gespräche seien bereits geführt worden, sagt Gertsch. «Insgesamt rechnen wir mit Ausgaben von 155´000 Franken. Doch wir müssen nicht alles aufs Mal realisieren, sondern können Schritt für Schritt vorgehen.» Der Dirt Jump Park auf dem Lidl-Areal koste rund 30´000 Franken. Darin inbegriffen seien etwa Baggerarbeiten, ein WC-Häuschen mit ARA-Anschluss sowie Rückstellungen für den Rückbau. Kein grosser Posten sei die Miete. «Lidl stellt zum Glück nur einen symbolischen Betrag in Rechnung.» Ein Teil der Arbeiten soll zusammen mit Jugendlichen, unter Anleitung von Fachleuten, ausgeführt werden. 

Mit 125´000 Franken sind die Kosten für die mobilen Anlagen deutlich höher. Allerdings ist die Lebensdauer mit zehn Jahren auch länger. «Sollten wir später keine Verwendung mehr haben, könnten wir die Bahn verkaufen. Es gibt einen grossen Markt für Occasionen», weiss Stefan Gertsch. Die IG hofft nun, schon bald über die Baubewilligung sowie die nötigen Finanzen zu verfügen, um mit den Bauarbeiten wie geplant im Frühjahr zu starten. «Dann können die Jugendlichen, die den Pumptrack 2020 mit einem Jugendpostulat angestossen haben, die Anlagen endlich nutzen.»

20.01.2022 :: Silvia Wullschläger (sws)