Error compiling Razor Template (contact the administrator for more details)

Testartikel 2

Die Sportart hat grosse Ähnlichkeit mit Skifahren, braucht aber weder Berge noch Schnee: Inline-Street-Slalom (siehe Kasten). Es ist die grosse Leidenschaft von Cyrill Stalder, der diesen Sport schon betrieben hat, bevor er wusste, dass es eine Meisterschaft gibt. Er findet es praktisch, dass man die Sportart sowohl im Sommer als auch im Winter ausüben kann und dazu im Winter nicht einmal in die Berge fahren muss. Der Elfjährige ist mit seinen Eltern und seinen beiden jüngeren Geschwistern in Schüpfheim daheim. Er besucht die 5. Klasse. «Am liebsten habe ich den Sportunterricht, weniger gerne habe ich Englisch und Französisch», erzählt er.

Weiter Weg ins Training

Angefangen hat alles mit ein paar Rollschuhen, die Cyrill Stalder als Geschenk erhielt. Schon bald entdeckte er das Slalomfahren. Dazu stellte er kleine Hütchen auf die Strasse, die er umkurvte. Nur zu gerne hätte er sich in einem Wettbewerb mit anderen gemessen. Und so schaute seine Mutter im Internet nach. Ganz erstaunt sahen sie, dass es diese Sportart tatsächlich gibt. Der Verband SISSL (Swiss Inline Street Slalom) organisiert die Meisterschaften. Die Begeisterung nach seinem ersten Probetraining war riesig. Von nun an fuhr ihn seine Mutter einmal die Woche nach Hergiswil oder Beckenried ins Training.

Trainiert wird ab März in Hergiswil in einer Tiefgarage. Koordination, Technik und Beweglichkeit stehen auf dem Programm. Ab Sommer findet das Training in Beckenried auf einer Strasse statt. Da wird um Kippstangen herum gefahren, welche an Eisenplatten befestigt sind. «Mir gefällt es, wenn wir bei den Läufen die Zeit messen, dann sieht man, wie es im Rennen herauskommen könnte», erzählt Cyrill Stalder.

Der beste Schweizer

Dass es ganz gut herauskommen kann, zeigte sich im letzten Sommer. Cyrill wurde in seiner Altersklasse Schweizermeister. Organisiert wurde das Rennen vom Verband. Direkt nach dem Rennen war der Elfjährige noch enttäuscht, da andere schnellere Zeiten fuhren. Doch er war der schnellste Schweizer und somit Schweizermeister. Auf dem Nachhauseweg hat er dann langsam begriffen, was er eigentlich erreicht hat. «Mir bedeutet dieser Titel viel, er zeigt, dass sich das viele und harte Training gelohnt hat.»

Der Umgang mit dem Ruhm war ihm überhaupt nicht unangenehm, er hat sich über die ganzen Glückwünsche sehr gefreut. «Die Klassenkameraden wussten es zuerst gar nicht, bis ein Zeitungsartikel darüber erschienen ist», sagt er. Seine Lehrerin habe sich besonders gefreut.

Hoffen auf trockene Strassen

Im Winter findet kein offizielles Training statt, weil viele Street-Slalom-Fahrerinnen und -Fahrer dann auf den Skis trainieren. Skifahren mag Cyrill Stalder auch, aber nicht wettkampfmässig, sondern zum Plausch. Bis zum Saisonbeginn trainiert er deshalb lieber zu Hause in der eigenen Scheune. Sehnsüchtig wartet er darauf, dass der Schnee endlich schmilzt und die Strassen wieder trocken sind. Er packt auch selber mit an und geht die Strasse salzen, sodass sie befahrbar wird. 

Die nächsten Rennen werden erst im Sommer 2022 veranstaltet. Vor kurzem hat Cyrill Stalder erfahren, dass im Juni 2022 in Hergiswil die Europameisterschaft stattfinden wird. Beim Heimrennen möchte er natürlich eine gute Leistung zeigen und freut sich schon auf den Trainingsanfang im März. Gina Bichsel

13.01.2022 ::