Das lange Warten der SCL Tigers

Eishockey: Corona diktiert in den ersten Januartagen mehr denn je die Spielpläne des Schweizer Eishockeys. Die Planungen werden täglich über den Haufen geworfen.

Das letzte Spiel der SCL Tigers fand am 23. Dezember auswärts gegen die ZSC Lions (2:3 n.V.) statt. Seither sind volle zwei Wochen ohne Meisterschaftseinsatz vergangen und es dauert nochmals acht Tage bis zur Rückkehr zum Wettkampfbetrieb. Vorgesehen ist für Freitag, 14. Januar, die Auswärtspartie gegen Servette und vier Tage danach soll das Heimspiel gegen Rapperswil folgen. Es wäre der erste Auftritt der Tigers in der Ilfishalle seit dem Derby am 19. Dezember gegen Bern (2:3 n. V.).

Bei den erwähnten Januar-Terminen braucht es aber, wie bei der Bekanntgabe der Lottozahlen, noch einen Zusatz: «Ohne Gewähr.» Die National League bemüht sich seit Tagen rund um die Uhr, möglichst viele der verschobenen Spiele neu anzusetzen. Wie schwierig dies ist, zeigt allein das Beispiel der SCL Tigers. Eigentlich hätten sie in der laufenden Woche gegen Lausanne (h), Rapperswil oder den SCB (a), Ajoie (h) und Davos (a) spielen sollen. Doch positive Tests, Quarantänen und Isolationen machten der National League und den Emmentalern einen dicken Strich durch die Rechnung. Das Kader der Langnauer ist derzeit wegen Verletzungen, Erkrankungen und vereinzelten Corona-Fällen ebenfalls erheblich reduziert. Positiv ist, dass Spieler und Staffmitglieder am Dienstag alle getestet wurden und keine Probe negativ ausfiel. Aber wie schon erwähnt: Was gestern war und heute ist, kann morgen bereits wieder anders sein.


Wieder zählt der Punktedurchschnitt

Die Klubs der National League haben über die sich negativ entwickelnde Corona-Situation ausführlich diskutiert und beschlossen, den Meisterschaftsbetrieb trotz allem weiterzuführen. «Ein Unterbruch», erklärte Ligadirektor Denis Vaucher, «steht aufgrund des an und für sich schon engen Spielplans sowie der Olympiapause im Februar nicht zur Diskussion und würde weder aus sportlicher noch wirtschaftlicher Sicht Sinn machen.» Das heisst, es wird so oft wie möglich gespielt. Es besteht jedoch die Gefahr, dass wegen des Olympia-Unterbruchs vom 28. Januar bis 22. Februar nicht alle Spiele nachgeholt werden können und die Mannschaften am Ende der Qualifikation nicht alle gleich viele Partien ausgetragen haben. Aus diesem Grund wird, wie schon letzte Saison, die Rangliste ab sofort nach Punkten pro Spiel geführt. Um die Belastung der Spieler etwas zu reduzieren, wird die minimale Grösse einer Mannschaft zum Bestreiten eines Matches von 12 Spieler/1 Torhüter auf 15 Spieler/1 Torhüter angehoben.

06.01.2022 :: Werner Haller (whz)