Hohgant-Käserei verdoppelt Käselager

Hohgant-Käserei verdoppelt Käselager
Die Regale im Käsereifungslager in Schangnau sind begehrt. Ein Erweitersungsbau soll zusätzlichen Platz schaffen. / Bild: Hansjörg Mader (hme)
Schangnau: Die Genossenschaft Hohgant-Käserei erweitert das bisherige Reifungslager mit einem Neubau. Im bestehenden Gebäude richtet sie dann einen neuen Verkaufsladen ein.

«Wir freuen uns sehr, dass die Genossenschafter an der ausserordentlichen Hauptversammlung einstimmig beschlossen haben, das Projekt gemäss den vorgesehenen Plänen voranzutreiben», sagt Andreas Neuenschwander, Präsident der Genossenschaft Hohgant-Käserei Schangnau. Er zeigt sich erleichtert. Schliesslich sei aufgrund der gegenwärtigen Situation mit Mehrkosten zu rechnen. 

Einsprachen sind keine eingegangen. Deshalb rechnet Andreas Neuenschwander damit, dass die Baubewilligung demnächst vorliegen sollte.

In der Hohgant-Käserei werden jährlich 1,6 Millionen Kilogramm Milch zu zwölf Sorten Käse verarbeitet. Gepflegt werden diese im vor sechs Jahren gebauten Käselager auf der gegenüberliegenden Strassenseite der Käserei. 


Grosse Nachfrage nach Lagerplatz

Insgesamt stammt aber nur etwa ein Drittel der dort eingelagerten Laibe aus der eigenen Käserei. Ein Grossteil des Lagers ist an auswärtige Käsereien vermietet. Mit diesem Modell würden sie gute Erfahrungen machen, sagt Käser Markus Aegerter. Durch den regelmässigen Austausch mit den Käselieferanten habe eine Vertrauensbasis aufgebaut werden können. Die Nachfrage nach Plätzen im Reifungslager sei stetig hoch. Eine Begründung: «Viele kleinere Käsereien sind in der gleichen misslichen Lage wie auch wir es waren: Die Menge der verarbeiteten Milch kann meist problemlos gesteigert werden, hingegen fehlt der nötige Platz um den Käse zu lagern.» Diese Situation habe dazu geführt, eine Erweiterung durch ein zweites Gebäude ins Auge zu fassen. 

Zurzeit liegen im bestehenden Reifungslager knapp 200 Tonnen Käse, zirka 20´000 Laibe. Nach dem Neubau werden es dann gut doppelt so viele sein. Das Team der Hohgantkäserei pflegt sie teils durch Handarbeit, aber auch Roboter kommen zum Einsatz.

Vermarktet werden die dort gereiften Käse – auch diejenigen der Hohgant-Käserei – zu einem grossen Teil durch Thomas Vogt, Geschäftsführer der Firma «Vom Chäser». «Wir pflegen mit Thomas Vogt eine intensive, Beziehung, welche durch gegenseitiges Vertrauen geprägt ist», betont Markus Aegerter. Für diese Zusammenarbeit sind wir sehr froh.» Die Firma «Vom Chäser» führt die gereiften Käse dann nach Worb in ihre neue Verpackungshalle. Von dort aus werden die Produkte an den Detailhandel ausgeliefert.  


Unterkellerter Neubau

Das durch Thomas Feuz, von der Schreinerei Feuz GmbH aus Schangnau erarbeitete Projekt sieht im Anschluss an das bestehende Reifungslager einen unterkellerten Neubau vor. Weiter ist vorgesehen, einen Teil des bestehenden Gebäudes in einen Verkaufsladen umzunutzen. «Wir freuen uns, dann den Laden direkt an der Strasse zu führen, wo dieser auch durch die vorhandenen Parkplätze aufgewertet wird», erwähnt Markus Aegerter und fügt an, dass es vorgesehen sei, den Laden zu unterteilen. In einem Teil soll eine Selbstbedienung eingerichtet werden, so dass auch ausserhalb der Öffnungszeiten Käsereiprodukte erworben werden können. 


Eigener Strom vom Dach

Weiter wird auch der Neubau mit Sonnenkollektoren versehen: «Die ganze Anlage braucht sehr viel Strom, um das nötige Klima herzustellen; wir sind deshalb froh, selber Energie herstellen zu können», erklärt Andreas Neuenschwander. Im 1. Stockwerk des bestehenden Gebäudes steht bereits heute ein Eventraum zur Verfügung, von welchem aus man einen Blick ins Lager werfen kann. Das Ziel ist es, sobald es die Coronasituation erlaubt, diesen Raum wieder zu vermieten und dann auch wiederum Führungen anzubieten. 

Die Genossenschaft rechnet mit Kosten von 4,47 Millionen Franken. Es ist vorgesehen, im April oder Mai 2022 mit den Bauarbeiten zu beginnen. «Wir hoffen, dann vor Wintereinbruch alles unter Dach zu haben», sagt Andreas Neuenschwander. 

06.01.2022 :: Christine Mader (cme)