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Nur noch einmal schlafen

Wenn Sie am 23. Dezember diese Zeilen lesen, werden Sie – liebe Leserin und Leser, mir recht geben: «Nur noch einmal schlafen und dann wird der Heiligabend da sein.» Wenn ich an meine Kinderzeit zurück denke, dann waren die letzten Tage vor Weihnachten stets eine sehr spannende Zeit. Wir freuten uns auf diesen Abend. Irgendwie spürten wir: Dieser Abend ist etwas Ausserordentliches. Nicht nur wegen der Geschenke unter dem Christbaum – nein vielmehr: Die ganze Atmosphäre war beeindruckend.

Und heute: So vieles hat sich geändert. So vieles sehen wir mit anderen Augen. Auch wenn ich diese Zeit ein wenig vermisse, so ist es doch gut so, wie es heute ist. Die Zeiten haben sich geändert. Wir können sie nicht zurückdrehen und den heutigen jungen Generationen aufbürden. Aber wir dürfen zu unserer Überzeugung stehen.

Eines ist sicher: Auch die jüngeren Generationen spüren in dieser Zeit: Wir brauchen einander. Wir leben nicht in einen luftleeren Raum. Wir wollen auch etwas dazu beitragen, dass unsere Welt weiter bestehen kann. Bei allen Veränderungen gibt es doch stets wieder Geheimnisse, die wir nur schwer in Worte fassen können. Dazu brauchen wir einen gesunden Boden unter unseren Füssen. Wir brauchen Menschen, denen wir vertrauen können. Wir brauchen Luft zum Atmen. Wir brauchen die Natur, die uns trotz ihrer Vergänglichkeit eine grosse Hoffnung schenkt.

Mögen uns die Worte von Eduard Ebel (1839–1905) einen weihnächtlichen Lichtblick schenken.  

«Bald ist heilige Nacht, Chor der Engel erwacht, hört nur, wie lieblich es schallt: Freue dich, Christkind kommt bald!»

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine hoffnungsvolle Weihnachtszeit. Vergessen wir jene nicht, die in der heutigen Zeit keine Krippe finden.

23.12.2021 :: Jakob Zemp