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Auf besinnlichen Wegen

Auf besinnlichen Wegen
Die neue Krippe am Beginn des Laternenwegs / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Marbach: Auf dem neuen «Weihnachtsweg Schritt für Schritt» am Steiglenbach in Marbach wird an neun Standorten die Weihnachtsgeschichte erzählt. Ergänzende Impulstexte regen zum Nachdenken an.

Dort, wo das Jahr über der Gebetsweg Richtung Lourdes-Grotte bei Marbach verläuft, wird seit dem ersten Advent an neun Stationen die biblische Weihnachtsgeschichte erzählt. Dieser «Weihnachtsweg Schritt für Schritt» sei im Rahmen ihres zweijährigen Nachdiplomstudiums zur Berufseinführung des Bistums Basel entstanden, erklärt Katarina Rychla, Pfarreiseelsorgerin in Escholzmatt, Wiggen und Marbach. «Ich wollte mit meinen drei Kommilitoninnen eine praktische Abschlussarbeit realisieren, welche die Leute animiert, nach draussen zu gehen», erläutert Rychla ihre Motivation. Die Menschen suchten und schätzten in Zeiten von Corona die Bewegung im Freien, in der Natur. Deswegen sei es ihre Überlegung gewesen, Bewegung, frische Luft und Auseinandersetzung mit dem Glauben in Verbindung zu bringen.


Impulstexte zum Nachdenken

Jede Episode aus der Weihnachtsgeschichte werde mit Impulsen ergänzt, so Katarina Rychla. Diese Kurztexte seien Gedanken, die zum Nachdenken, Reflektieren und Diskutieren unseres Alltags in der Adventszeit einladen möchten. Der Weg könne durchaus mit der Familie begangen werden, um so die Weihnachtsgeschichte als Ganzes zu erleben. Dies könne durch Vorlesen und Erzählen durch die Erwachsenen geschehen. Die Impulse hingegen seien eher an Erwachsene gerichtet. Bei einzelnen Stationen laden Sitzbänke zum Ausruhen ein. Man soll sich Zeit nehmen, empfiehlt Rychla. Wolle man die Geschichte und Impulse tief aufnehmen und auf sich wirken lassen, dauere der Spaziergang eine halbe bis dreiviertel Stunden. Der Weg beginnt bei der Schnitzelscheune hinter dem Tennisplatz und führt auf einem Spazierweg über einen guten Kilometer entlang des Steiglenbachs Richtung Lourdes-Grotte. Beim Parkplatz zur Lourdes-Grotte geht er über in den Laternenweg.

An den Stationen des «Weihnachtswegs Schritt für Schritt», sie sind nicht beleuchtet, werden nach dem Dreikönigstag wieder die Texte des Gebetswegs zu lesen sein. 


Der Laternenweg

Der Laternenweg sei im Advent 2020 auf Initiative des Frauenvereins Marbach zustande gekommen, führt Katarina Rychla aus. Die Idee sei es gewesen, in der dunklen Jahreszeit für alle ein Licht anzuzünden. Speziell im Advent letzten Jahres, als soziale Kontakte stark reduziert worden waren, habe man so den Leuten Helligkeit und Hoffnung bringen wollen. An jedem Abend sei eine Person dafür besorgt, die Kerzen zu entzünden und so Licht für alle in die Dunkelheit zu bringen. Es sei somit ein Gemeinschaftsprojekt entstanden an einem ganz besonderen Ort, wo die Bevölkerung ohne jegliche Einschränkung hinsichtlich Alter oder Konfession Anteil haben könne. 

Am Anfang des Wegs empfängt neu eine stimmungsvolle Krippe die Besucherinnen und Besucher. Zu diesen gehört heute, an einem kalten Wintertag bei einsetzender Dämmerung, auch eine ältere Dame mit ihren zwei Begleiterinnen. Sie habe sich beim Frauenverein gemeldet, hier auch ihren Beitrag leisten zu wollen. «Und jetzt habe ich das Glück, gerade heute, am Todestag meines Mannes, die Kerzen entzünden zu dürfen», erzählt sie sichtlich gerührt. Sie setzt ihren Weg fort, es geht ein Licht nach dem andern auf, so dass einen im frisch verschneiten Wald bald eine vorweihnächtliche Stimmung ergreift. Diese wird durch das Betreten der ebenfalls mit Kerzenlicht erleuchteten Lourdes-Grotte noch verstärkt und vertieft.

Die Lourdes-Grotte in Marbach

Die Marbacher Lourdes-Grotte wurde 1917 als Nachbildung des bekannten Wallfahrtsortes Lourdes erbaut. Um den weniger begüterten Menschen den langen Weg der Pilgerschaft zum Marienwallfahrtsort in die Pyrenäen zu ersparen, wurde damals die Grotte in Marbach errichtet. Der Bau wurde durch eine Spenderin ermöglicht.
Es ist ein Kraftort an lauschiger Stelle am Ufer des Steiglenbaches, aus einem Nagelfluhfelsen herausgearbeitet. Die Grotte ist eine Pilgerstätte für zahlreiche Gläubige von nah und fern.

Der Altarbereich ist durch ein schmiedeeisernes Gitter abgetrennt, dahinter zu sehen sind die Figuren der Muttergottes
und der heiligen Bernadette. Auf den Holzbänken finden unter freiem Himmel rund 200 Menschen Platz und im hinteren Bereich gibt es auch eine kleine gedeckte Gebetshalle. In einem Fürbittenbuch können die persönlichen Wünsche und Gedanken notiert werden. Die Lourdes-Grotte wurde im Jahr 2017 zum 100-Jahre-Jubiläum saniert. 

Ein Spaziergang an 14 Kreuzwegstationen entlang, führt in zirka 15 Minuten von der Kirche zur Grotte. 

09.12.2021 :: Daniel Schweizer (sdl)