Röthenbach und Wachseldorn sagen Ja zur neuen Abwasserleitung

Gemeindepräsident Matthias Sommer durfte 39 Personen zur Gemeindeversammlung in der Turnhalle Hübeli begrüssen. «Wie kommt der Gemeinderat darauf, eine Leitung ausser Betrieb zu nehmen, welche noch läuft?» Mit diesen Worten eröffnete Sommer das Traktandum Ersatz Abwasserpumpleitung. Der zuständige Gemeinderat Hansrudolf Aeschlimann erklärte, dass der Pumpkompressor und die Steuerung seit längerer Zeit immer wieder Störungen erzeugen würden und fügte an: «Im Vordergrund steht für uns die Sicherheit, denn die Arbeiten in diesem Loch unten sind sehr gefährlich». Dazu komme, dass die Anlage in den letzten Jahren hohe Betriebs- und Unterhaltskosten verursache. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat im Sommer 2019 analysieren lassen, welche Massnahmen nötig wären, um die heutige Pumpleitung weiter betreiben zu können. 

Sanierung abgeklärt

Die Ruefer Ingenieure AG hat ein Vorprojekt mit Kostenschätzung bezüglich Ersatz der ARA-Pumpleitung durch eine Freispiegelleitung, welche rein durch die Schwerkraft funktioniert, erarbeitet. Weiter wurde eine Studie bezüglich der Sanierung der bestehenden Pumpanlage verfasst. Für den Leitungsersatz wird mit Investitionskosten von 900´000 Franken gerechnet, was Folgekosten von jährlich 20´250 Franken verursacht. Für die Sanierung der bestehenden Pumpanlage rechnet man mit Investitionskosten von 175´000 Franken. Die jährlichen Folgekosten bei der Variante Sanierung betragen 15´000 Franken. 

Vor der Abstimmung betonte Hansrudolf Aeschlimann: «Mit dem Antrag eine Freispiegelleitung zu erstellen, schlägt euch der Gemeinderat nicht die günstigere, sondern die bessere Variante vor.» Nebst der Verbesserung der Arbeitssicherheit spricht auch die Einsparung von Energie für einen Ersatz der Pumpleitung. Aus der Versammlung kam die Frage einer Hauseigentümerin auf, ob auf Wunsch die bisherige private Pumpleitung des Hausanschlusses weiterbetrieben werden könne. Dies wurde durch Gemeinderat Peter Mosimann bejaht. Er wies aber darauf hin, dass, wenn auch vom Haus weg eine Freispiegelleitung gebaut werde, die Kosten für die private Pumpe und den Strom gespart werden können. 

Auch Wachseldorn stimmt zu

Einstimmig genehmigten die Anwesenden den Kredit von brutto 900´000 Franken für den Ersatz der ARA-Pumpleitung Oberei durch eine Freispiegelleitung. Da nebst der Einwohnergemeinde Röthenbach auch Wachseldorn die ARA-Infrastruktur auf der Strecke Fraumatt-Häberen benutzt, haben sich die beiden Gemeinderäte auf einen Baukostenverteilung im Verhältnis 30 Prozent Wachseldorn und 70 Prozent Röthenbach geeinigt. Das Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern wird keine Beiträge leisten. Wachseldorn hat an der Gemeindeversammlung dem Vorhaben ebenfalls zugestimmt. Somit soll voraussichtlich im Frühling 2023 mit dem Bau begonnen werden. 

Röthenbach steht finanziell solide da

Das Budget 2022 sieht bei einem Aufwand und Ertrag von rund 4,8 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von 1320 Franken vor. Gemeindeverwalter Christian Bichsel betonte: «Wir stehen solide da und gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr werden abbauen können. Wegen der geplanten hohen Investitionen wird die Verschuldung in den Jahren nach 2022 aber wieder zunehmen.» Das Budget wurde einstimmig genehmigt. 

Ebenfalls ohne Gegenstimmen haben die Bürgerinnen und Bürger der Neufassung folgender Reglemente zugestimmt: Organisationsreglement, Abfallreglement, Abwasserreglement, Gebührenreglement. Weiter wurde die Teilrevision des Personalreglementes gutgeheissen.

Ehrungen

Im Anschluss an die Versammlung fand die Ehrung von erfolgreichen Röthenbacherinnen und Röthenbachern statt. Geehrt wurden: 

• Jasmin Bieri, die mit dem UHV Skorpion Emmental in der Saison 2020/2021 den Vice-Schweizermeistertitel holte.

• Silvano Maurer, er gehört den SCL Young Tigers an und erspielte mit dem Team U17 Elite den Vice-Schweizermeistertitel.

• Die Hornussergesellschaft Röthenbach für die eigenständige Führung der Nachwuchsmannschaft und die guten Leistungen der drei Teams.