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Drei Varianten könnten das Platzproblem lösen

Drei Varianten könnten das Platzproblem lösen
Das Schulhaus Zäziwil wurde 1903 erbaut und gilt als erhaltenswert. 1986 wurde der Anbau hinten erstellt. / Bild: Silvia Wullschläger (sws)
Zäziwil: Die Schule braucht mehr Platz, da ab 2025 die Sek in der Schule Region Zäziwil integriert wird. Nun zeigt der Gemeinderat auf, wie dies bewerkstelligt werden könnte.

Heute besuchen die Jugendlichen der Gemeinden Zäziwil und Oberhünigen die Sekundarschule in Grosshöchstetten. Die Realschule beider Gemeinden befindet sich in Oberhünigen, die Primarschule in Zäziwil. Der Kindergarten ist in der Mehrzweckanlage Zäziwil untergebracht. Ab Schuljahr 2025/26 wird die Schule Region Zäziwil auch alle Sekschülerinnen und -schüler selber unterrichten. «Aufgrund Eigenbedarfs der Schulräume wird die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Grosshöchstetten aufgelöst», schreibt der Gemeinderat Zäziwil in der Einladung zum Informationsabend vom kommenden 3. November. Bereits ab Sommer 2023 werde das durchlässige Modell an der Oberstufe schrittweise eingeführt.  

Weil ab 2025/26 an der Oberstufe eine zusätzliche Klasse geführt wird, braucht es mehr Schulraum. Den Bürgerinnen und Bürgern werden drei Varianten vorgestellt: zwei mit Schulstandort Oberhünigen, eine ohne (siehe Kasten). 


Zäziwil: Sanierung sowieso fällig

Wie der Schlussbericht der Firma Infraconsult aufzeigt, liegen die Kosten für die drei von der Arbeitsgruppe gewählten Varianten in einem ähnlichen Rahmen, nämlich zwischen 12,8 und 13,1 Millionen Franken. In diesen Beträgen sind auch Sanierungsarbeiten enthalten, die sowieso anstehen. So müsse das Schulhaus Zäziwil einer Gesamtsanierung unterzogen werden, was alleine gut fünf Millionen Franken koste, steht im Bericht. Weiter habe der Pavillon auf dem Schulhausplatz das Ende seiner Lebensdauer erreicht. 

Besser sieht es beim Schulhaus Oberhünigen aus. Gemäss Infraconsult ist das Gebäude bereits teilsaniert worden und könnte bis 2035 weiterbetrieben werden. Der zukünftige Raumbedarf könne mit einem Anbau zwar gedeckt werden, allerdings zeige die Raumanalyse auf, dass die Klassenzimmer zu klein seien und dem gesetzlichen Minimum von 64 Quadratmetern nicht entsprechen würden. Daran ändere auch ein Anbau nichts. Die Variante mit der Oberstufe in Oberhünigen weist im Bericht am meisten Nachteile auf. 

Wird nicht die Oberstufe, sondern der Kindergarten in Oberhünigen einquartiert, präsentiert sich die Lage anders. Weil dieser nicht allen Platz benötigte, stünde gar ein Teil der Fläche für andere Nutzungen bereit. Allerdings sei der Kindergarten in Oberhünigen weit von der Tagesschule in Zäziwil entfernt, gibt Infraconsult zu bedenken. Aus schulorganisatorischer Sicht bedeute ein zweites Schulhaus generell einen Mehraufwand. 


Vorteile für Ein-Standort-Lösung

Am besten schneidet im Schlussbericht die Variante ab mit nur einem Schulstandort, jenem in Zäziwil. Es könnten nicht nur Synergien zwischen Primar- und Oberstufe sowie zwischen Kindergarten und Tagesschule genutzt werden, sondern es brauche auch nur einen grossen baulichen Eingriff. «Mit dem Neubau kann die Schulinfrastruktur bezüglich Grösse und Anzahl Räume pädagogisch auf den neusten Stand gebracht werden», steht im Bericht.


Zuerst den Leuten zuhören

Stellt sich die Frage, ob der Gemeinderat Zäziwil diese Einschätzung teilt? «Wir haben die einzelnen Varianten noch nicht im Detail diskutiert», sagt Yvonne Thierstein, Ressortvorsteherin Bildung und Gesellschaft sowie Leiterin der Projektgruppe Schulraumplanung. Man wolle nun den Infoabend abwarten und schauen, wie die Reaktionen zu den einzelnen Varianten ausfallen würden. Thierstein betont, dass die Bevölkerung sowohl von Zäziwil als auch von Oberhünigen eingeladen sei, ihre Meinung kundzutun. Entscheiden, welche Variante weiterverfolgt wird, kann der Gemeinderat Zäziwil allein. «Es ist vertraglich geregelt, dass wir über die Schule Region Zäziwil bestimmen können», erklärt die Gemeinderätin. Natürlich sei der Gemeinderat Oberhünigen auch in der Arbeitsgruppe vertreten und werde entsprechend miteinbezogen. Bleibt der Schulstandort Oberhünigen bestehen und werden bauliche Massnahmen nötig, werden die Stimmberechtigten von Oberhünigen darüber zu befinden haben. Das Schulhaus befindet sich im Besitz der Gemeinde Oberhünigen, die Schule ist dort eingemietet. 


Es muss rasch gehen

Der Zeitplan sieht vor, dass der Gemeinderat Zäziwil nach dem Infoabend einen Entscheid fällt betreffend Variante. Anschliessend folge die Detailplanung und die Ausarbeitung eines Vorprojekts, so Yvonne Thierstein. In dieser Phase gehe es auch darum, die Finanzierung zu klären. Am Schluss wird die Bevölkerung an der Urne darüber entscheiden. «Das Ziel ist es, dass im Sommer 2025 die Bauarbeiten beendet sind.»

Oberstufe, Kindergarten oder nichts in Oberhünigen

Diese drei Varianten wird der Gemeinderat Zäziwil der Bevölkerung von Zäziwil und Oberhünigen am Infoabend vom 3. November, 19.30 Uhr, in der Mehrzweckhalle präsentieren:

Variante 4a: Kindergarten bis
6. Klasse und Tagesschule in Zäziwil; 7. bis 9. Klasse in Oberhünigen. Das Schulhaus in Oberhünigen wird umgenutzt und erweitert. Dazu wird zwischen Schulhaus und Lehrerhaus ein Anbau realisiert. Das Lehrerhaus wird für den Mittagstisch sowie für die Lehrpersonen-Arbeitsplätze genutzt. In Zäziwil wird das bestehende Schulhaus saniert. Zudem ist ein Ergänzungsbau nötig. Der Kindergarten bleibt in der Mehrzweckanlage. Kostenschätzung: 12,8 Millionen Franken.

Variante 4b: Kindergarten in Oberhünigen; 1. bis 9. Klasse und Tagesschule in Zäziwil. In Oberhünigen werden die bestehenden Schulräume für den Kindergarten umgenutzt. In Zäziwil wird das Schulhaus saniert und ein Ergänzungsbau erstellt. Dazu wird die gemeindeeigene Parzelle an der Bahnhofstrasse 7 miteinbezogen. Die Tagesschule ist in den heutigen Kindergarten-Räumen im Dachgeschoss der Mehrzweckhalle geplant. Kostenschätzung: 13,1 Millionen Franken.

Variante 5: Kindergarten bis 9. Klasse und Tagesschule in Zäziwil; Schulhaus Oberhünigen fällt weg. Diese Variante unterscheidet sich von Variante 4b darin, dass der Kindergarten nicht in Oberhünigen geführt wird, sondern in der Mehrzweckhalle bleibt. Die Lagerräume im Dachgeschoss neben dem heutigen Kindergarten werden für die Tagesschule ausgebaut. Kostenschätzung: 12,9 Millionen Franken.

21.10.2021 :: Silvia Wullschläger (sws)