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Ronny Schöpfer will auch in Kilchberg voll angreifen

Ronny Schöpfer will auch in  Kilchberg voll angreifen
Anfang Saison hätte Ronny Schöpfer gar nicht daran gedacht, dass er heuer am Kilchberg Schwinget teilnehmen könnte. / Bild: Tobias Meyer
Schwingen: Am Samstag steigt der Kilchberg-Schwinget. Mit dabei ist auch Ronny Schöpfer. Der 22-Jährige aus Wiggen begann erst spät mit Schwingen – und hat noch Grosses vor.

Am Kilchberg-Schwinget messen sich die 60 besten Schwinger der Schweiz. Normalweise findet der Anlass alle sechs Jahre vor 12´000 Zuschauern statt. Wegen der Pandemie musste er um ein Jahr verschoben werden, und die Arena wird 6000 Schwingerfans Platz bieten.

Zuletzt triumphierte mit Christian Stucki (2008) und Matthias Sempach (2014) jeweils ein Berner am Kilchberg-Schwinget. Dieses Jahr gilt ein Ostschweizer als heissester Anwärter auf den Sieg: Samuel Giger. Mit Joel Wicki aus Sörenberg sowie Matthias Aeschbacher aus Rüegsauschachen dürfen sich auch zwei Schwinger aus dem Einzugsgebiet der «Wochen-Zeitung» Hoffnungen auf den grossen Wurf machen. Neben Aeschbacher qualifizierte sich auch Christian Gerber aus Röthenbach direkt für das 16-köpfige Berner Team. Thomas Sempach, Dominik Gasser und Valentin Steffen stehen als Ersatz bereit, sollte einer der Berner Fixstarter kurzfristig ausfallen.


Karriere-Höhepunkt

Zu den Fixstartern im Innerschweizer Kader gehört auch Ronny Schöpfer aus Wiggen. «Die Qualifikation für Kilchberg ist für mich eine tolle Sache. Anfang Saison hätte ich nie damit gerechnet», sagt Schöpfer. «Ich konnte in dieser Saison fünf Kränze herausschwingen und freue mich nun riesig auf den bevorstehenden Wettkampf.» Auf die Frage nach seinen Zielen antwortet der 22-jährige Sennenschwinger: «Ich möchte unfallfrei bleiben und eine gute Falle machen. Natürlich will ich auch möglichst viele Kämpfe gewinnen.»

Siege sind dem gelernten Metzger dieses Jahr schon einige gelungen. Innert Wochenfrist sicherte sich der 1,86 Meter grosse und 95 Kilo schwere Modellathlet den Kranz am Innerschweizerischen und beim Rigi-Schwinget. «Diese beiden Kränze sind sicherlich zwei der grössten Erfolge in meiner noch jungen Karriere.» Daneben gewann er als Jungschwinger zusammen mit Peter Beer den Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag.

Am Eidgenössischen 2019 in Zug konnte der damals 20-Jährige alle acht Gänge absolvieren. «Der Einmarsch in die riesige Arena war schon sehr eindrücklich», sagt Ronny Schöpfer. Im sechsten Gang bezwang er Beni Notz, es war sein erster Sieg über einen Eidgenossen.

Standschwinger

Schöpfer kam erst mit 14 Jahren durch seinen Schulkollegen Fabian Wigger zum Schwingsport. Sein Fernziel lautet: Eidgenössischer Kranz. Um dies zu erreichen, schaut er viel von seinen Vorbildern ab. «Matthias Sempach und Martin Grab sind meine Vorbilder. Beide waren grossgewachsene, kräftige Standschwinger und
faszinierten mich durch ihre attraktive, offensive Schwingweise.» Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch Schöpfer seine Gegner gerne aus dem Stand heraus bezwingt. Seine Lieblingsschwünge sind Kurz, Wyberhaken und Lätz.

Neben dem Schwingsport ist Ronny Schöpfer viel in der Natur unterwegs. Aktuell ist er an der Jagdprüfung. «Die Jagd ist neben Sport allgemein mein grosses Hobby und meine Leidenschaft», erzählt er. «Später möchte ich einmal eine Familie gründen und ein kleines Häuschen besitzen.» Schwingt Schöpfer auch in Zukunft so erfolgreich, braucht er sogar ein grosses Haus – um all die Gaben zu verstauen, die in den kommenden Jahren noch dazu kommen könnten.

23.09.2021 :: René Willener