Error compiling Razor Template (contact the administrator for more details)

Die Sieger, die von weit unten kamen

Die Sieger, die von weit unten kamen
Der Sieg der Tigers gegen Davos gelang zu grossen Teilen dank drei Skorerpunkten von Jesper Olofsson. / Bild: zvg

Im Sport werden immer wieder faszinierende Geschichten geschrieben. Eine solche schrieben die SCL Tigers in Davos. Nach drei Niederlagen ohne Punktgewinn und einem Torverhältnis von 4:17 gegen Ambri (1:3), den SC Bern (1:8) und die ZSC Lions (2:6) mussten sie gegen das zuhause noch ungeschlagene Davos antreten. Ohne den verletzten Nummer-1-Torhüter Ivars Punnenovs, und nach wenigen Minuten fiel auch noch ein zweiter Schlüsselspieler verletzt aus – Aleksi Saarela, der neue finnische Mittelstürmer. Das Spiel zwischen den klar favorisierten Davosern und dem Aussenseiter aus dem Emmental nahm denn auch den erwarteten Verlauf. Die Bündner führten nach 44 Minuten mit 4:1 und hatten ihren dritten Heimsieg in Griffnähe. Doch der Schein trügte und es kam zu einer Wende, die kaum jemand für möglich gehalten hätte. Nach dem 2:4 im Powerplay durch Nolan Diem (52. Minute) verwandelten sich die Langnauer als scheinbare Verlierer von einem Moment auf den andern in Sieger und bei den vom gegnerischen Widerstand verblüfften Davosern geschah genau das Gegenteil: Aus vermeintlichen Siegern wurden Verlierer. Lediglich elf Minuten und dreissig Sekunden benötigten die Emmentaler, um mit einer begeisternden Aufholjagd aus einem 1:4 einen 5:4-Sieg nach Verlängerung zu machen. Was den Gewinn der zwei Punkte noch zusätzlich aufwertet: Die Langnauer kamen von ganz, ganz weit unten. Man stelle sich nur mal vor: In den verlorenen Spielen gegen Ambri, den SC Bern und die ZSC Lions und auch in Davos lagen sie nicht eine einzige Minute lang in Führung. Aber dank ihrer Moral schafften sie ein nicht alltägliches Comeback. Der von Olten ausgeliehene Notfall-Torhüter Simon Rytz zeigte trotz dem einen oder andern Fehler eine solide Leistung und mit 16 Abwehrparaden allein im Schlussdrittel und in der Verlängerung gab er dem Team eine Chance zum Gewinn der zwei Punkte. Ausserdem bestätigte das Spiel einmal mehr: Wenn es den Langnauern gelingt, die 5-gegen-5-Bilanz positiv oder wenigstens ausgeglichen zu gestalten, dann steigen ihre Erfolgschancen sofort an. Der erwähnte Wert bildete bei beiden bisherigen Siegen die Basis zu den Punktgewinnen: in Lugano (4:1) erzielten die Emmentaler eine 3:1- Bilanz und gestern in Davos (5:4 n.V.) ein 4:3. 

23.09.2021 :: Werner Haller (whz)