Braucht es noch eine Dorfbeiz?

Eggiwil: Das Beizensterben beschäftigt die Gemeinden rund um den Napf. Ein Patentrezept, um dies zu verhindern, fanden die Behördenmitglieder an einem Forum nicht.

Letzte Woche lud die Stiftung Innovation Emmental-Napf zum zweiten Mal zu einem Behördenforum Emmental-Napf in den Saal des Gasthofs Bären Eggiwil. «Braucht es noch eine Dorfbeiz?», lautete das Thema des Anlasses. «Ja, auf alle Fälle braucht es eine lebendige und funktionierende Gastronomie in den Dörfern auf dem Land», war der Tenor der rund 30 Gemeindepräsidentinnen, Gemeinde- und Kantonsräte aus den Berner und Luzerner Regionen rund um den Napf. Die Probleme der Gastronomie (Personalmangel, Generationenwechsel, hoher Investitionsbedarf in den teils sehr grossen Häuser, fehlende Nachfrage, falsche Angebote) seien auch den Exekutiven auf dem Land bekannt. Am Forum sei die Frage diskutiert worden, wie die öffentliche Hand dem Beizensterben begegnen könne, schreibt die Stiftung Innovation Emmental-Napf in einer Medienmitteilung.

Der «Bären» als Erfolgsmodell

Als Ausgangspunkt der Diskussion diente die Geschichte des Gasthofs Bären Eggiwil, der seit März 2017 von der Bären Eggiwil AG betrieben wird. «Nur dank einer engen Kooperation zwischen der Gemeinde Eggiwil und der Stiftung Innovation Emmental-Napf sowie zahlreicher auch privater Investorinnen und Investoren konnte die geschichtsträchtige und grosse Liegenschaft erworben werden», schreibt die Stiftung. Die Bären Eggiwil AG verbinde die Gastronomie mit Bildung, Kultur und Tourismus, was ermögliche, das Haus erfolgreich zu führen. 

Nicht für jede Beiz scheint das gleiche Modell richtig zu sein. «Die Diskussion zeigte anschliessend, dass es keine Patentrezepte gibt, dass zahlreiche Situationen in den unterschiedlichen Gemeinden teils vergleichbar sind und dass das Engagement der Behörden von grosser Bedeutung sein kann», so das Fazit.

09.09.2021 :: egs