Kilian von Weissenfluh feiert ersten Kranzfestsieg

Kilian von Weissenfluh feiert ersten Kranzfestsieg
Mit seinem fünften Sieg gegen Gustav Steffen sicherte sich der Hasliberger Kilian von Weissenfluh überlegen die Schlussgangteilnahme. / Bild: Martin Burri (mbu)
Schwingen: Kilian von Weissenfluh heisst der Sieger des Emmentalischen Schwingfestes. Dem 24-jährigen Hasliberger reichte im Schlussgang gegen Matthias Aeschbacher ein Gestellter.

Vor diesem Schlussgang bodigte der Oberländer all seine fünf Gegner auf souveräne Art und Weise. Für den Haslitaler, Kilian von Weissenfluh, ist es der erste Kranzfestsieg überhaupt, dementsprechend erfreut zeigte sich der Sieger nach dem Schlussgang: «Unglaublich, ich bin wirklich glücklich, dass ich dies nun geschafft habe. Ich war schon zwei bis dreimal nahe dran, heute ist alles aufgegangen. Im Schlussgang wusste ich, dass ich nichts mehr riskieren darf.»


Aeschbacher im Hintertreffen

Bei seinem Herausforderer Matthias Aeschbacher sah die Gemütslage etwas anderes aus. «Ich habe alles versucht, doch Kilian wusste um seine Ausgangslage. Es war sehr schwierig ihn aus der Balance zu bringen.» Dennoch zeigte der Emmentaler Teamleader einmal mehr einen starken Auftritt und musste zuvor einzig im zweiten Gang die Punkte mit Ruedi Roschi teilen, was ihn gegenüber seinen schärfsten Widersachern um den Tagessieg zwischenzeitlich etwas zurückwerfen sollte. Am Ende sicherte sich Aeschbacher dennoch die Teilnahme an der Endausmarchung. Dies dank einem Plattwurf im fünften Gang gegen Michael Leuenberger. Hilfreich war auch, dass die vor ihm liegenden Kilian Wenger und Fabian Staudenmann im fünften Gang wichtige Punkte liegen liessen. 


Zuschauer trotzten dem Regen

Das Wetter wirkte sich keinesfalls negativ auf die gute Stimmung auf dem Festplatz aus. Die 1´000 Zuschauern trotzen den zum Teil garstigen Bedingungen bis zum Schluss. Dabei waren die tarnfarbenen Militärpelerinen, gegenüber den im Schwingsport eher verpönten Regenschirmen, klar in der Überzahl. Daneben fanden viele Zuschauer auch im angrenzenden Festzelt einen trockenen Platz mit bester Sicht auf die fünf Schwingplätze.  

Die vorgegebenen Corona-Massnahmen wurden allesamt eingehalten. Einlass auf das Festgelände war nur mittels Corona-Zertifikat möglich. Dem Organisationskomitee um OK-Präsident Martin Zaugg, in Zusammenarbeit mit den drei Trägervereinen Jodlerklub Bärgfründe Eggiwil, Schwingklub Siehen sowie dem Unihockeyteam Eggiwil, ist es gelungen ein kleines aber feines Schwingfest zu organisieren und gleichzeitig, nach zuletzt etwas schwierigen Zeiten, wieder etwas Normalität in die Region zwischen Hohgant und der Schrattenfluh zu bringen. 


Emmentaler mit zehn Kränzen

Auch die Schwinger liessen sich durch die gute Stimmung anstecken und zeigten offensiven und attraktiven Schwingsport. Unter den 167 Teilnehmenden waren nicht weniger als 13 Eidgenössische Kranzschwinger am Start. 

Und es sollte sich einmal mehr ein Duell zwischen den Emmentaler sowie den Oberländern entwickeln. Zwar stellten die Oberländer am Ende den Festsieger, in der Kranzstatistik schwangen jedoch die Einheimischen mit zehn Kranzauszeichnungen obenaus. Dabei reihten sich mit Dominik Gasser, Fritz Ramseier, Lars Zaugg, Christian Gerber sowie Thomas Schenk, nicht weniger als fünf Schwinger vom organisierenden Schwingklub Siehen unter die Kranzgewinner. Dominik Gasser aus Eggiwil schloss den Wettkampf im geteilten 3. Rang als bestklassierter der Emmentaler ab.  Der Entlebucher Joel Wicki verzichtete verletzungshalber vorzeitig auf eine Teilnahme.  


Gnägi mit 100. Kranz

Neben dem Schlussgangteilnehmer Matthias Aeschbacher durften am Ende mit Stefan Gäumann, Thomas Sempach, Adrian Gäggeler sowie Remo Hiltbrunner vier weiter Emmentaler zur  Kranzübergabe vor die Ehrendamen treten. Der Höhepunkt dieser Krönung war jedoch einem «Auswärtigen» vergönnt. Der Seeländer Florian Gnägi aus Aarberg konnte sich im Kemmeriboden sein 100. Eichenlaub sichern. Als «Ehrendame» wirkte dabei seine Ehefrau Bettina,
welche dem Jubilar unter tosendem Applaus den speziellen Kranz aufsetzen durfte.

26.08.2021 :: René Willener