Der Favorit setzte sich durch

Der Favorit setzte sich durch
Stolzer Sieger: Christian Gerber gewinnt erstmals in Flühli. / Bild: Anita Kurmann
Schwingen: Coronabedingt fand das traditionelle Sörenberger Bergschwinget in Flühli statt. Am Samstag zeigten die Jungschwinger ihr Können, am Sonntag 81 Aktivschwinger.

Der Emmentaler Christian Gerber konnte vor seinem Klubkameraden Fritz Ramseier das Schwingfest in Flühli gewinnen. Gerber, der einzige Eidgenosse am Start, ging als klarer Favorit in den Wettkampf. Auf den Sieg im Anschwingen gegen den Escholzmatter Niklaus Scherer folgte ein Gestellter gegen Josef Lustenberger. Die weiteren Siege gegen Adrian Egli, Josef Portmann und Toni Krumann liessen ihn in den Schlussgang einziehen. Sein Gegner, der junge Luzerner Nichtkranzer Fabian Scherrer, hatte gegen den starken Gerber keine Chance. Nach nur 1.76 Sekunden gewann Gerber die Endausmarchung und feierte den Festsieg. «Ich habe Scherrer in den beiden letzten Gängen gut beobachtet und gesehen, dass er sehr nahe zum Gegner steht. Da wusste ich, dass ich ihn mit meinem Spezialschwung, fast wie ein Überdrücken, besiegen kann», so Gerber, der wegen einer Bindehautentzündung zuerst gar nicht antreten wollte. «Meine Klubkollegen haben mir schon oft gesagt, ich sollten den Bergschwinget auch einmal gewinnen, nun bin ich glücklich, es geschafft zu haben.»

Fritz Ramseier startete zwar mit einem Gestellten gegen Toni Kurmann ins Fest, konnte sich aber anschliessend drei Siege gegen Markus Schnider, Kevin Wicki und Marco Schmidiger notieren lassen. Mit einem weiteren Gestellten gegen Ronny Schöpfer und dem Sieg zum Schluss gegen Urs Riebli beendete der Emmentaler das Fest auf dem verdienten zweiten Schlussrang.


Starke Entlebucher Leistungen

Gleich vier Entlebucher Schwinger konnten sich im vierten Schlussrang klassieren. Ronny Schöpfer aus Wiggen und Niklaus Scherer aus Escholzmatt gelang dies mit vier Siegen, einem Gestellten und einer Niederlage. Josef Portmann hatte vier Siege und zwei Niederlagen auf dem Notenblatt. Auch der Nichtkranzer aus Hasle, Tim Lustenberger, zeigte eine tolle Leistung.

 

Nachwuchs am Werk

Am Samstag stiegen 213 Nachwuchstalente ins Sägemehl. Als klarer Sieger konnte sich in der ältesten Kategorie (06/07) der Hasler Manuel Bieri feiern lassen. 

In der Kategorie der Jahrgänge 08/09 konnte sich der Hasler Valentino Koch mit vier Siegen und einem Gestellten für den Schlussgang qualifizieren. In der Endausmarchung gegen Noe Müller musste er eine Niederlage einstecken, belegte aber verdient den Ehrenplatz. 

Bei den Jahrgängen 10/11 schwangen die jungen Entlebucher ganz vorne mit. Lauro Zenklusen aus Schachen feierte zusammen mit Adrian Lustenberger aus Escholzmatt den Kategoriensieg. Dank einem Plattwurf im sechsten Gang konnte der Escholzmatter nach vier Siegen und einer Niederlage wieder zur Spitze aufschliessen. Der Schlussgangteilnehmer Elias Wicki aus Sörenberg brillierte bis zum Finale mit lauter Siegesresultaten. Nils Zeier-Ott, Nevio Bieri, Yanik Zurfluh, Joel Hess und Mario Rausch bettete er souverän ins Sägemehl, bis er dann im Schlussgang das Nachsehen hatte.

Eine starke Leistung zeigte auch Adrian Wicki aus Sörenberg. Er beendete das Schwingfest mit fünf Siegen und einem Gestellten und nahm für sich den Ehrenplatz in Anspruch. 

Bei den Jüngsten (12/13) konnte sich der Obwaldner Gast Silvan von Ah durchsetzen. Als bester Entlebucher kam Marcel Brand aus Schüpfheim mit vier Siegen, einer Niederlage und einem Gestellten auf den dritten Schlussrang.

Zum Abschied ein spezielles Schwingfest

Eigentlich wäre für die Sörenberger in diesem Jahr das Jubiläumsschwinget geplant gewesen. Mit dem 60. Bergschwinget Sörenberg wäre ein grosses Fest angestanden. Das OK war sich schnell einig, dass ein solches Jubiläum unter solchen Umständen nicht würdig gefeiert werden kann. So entschied es sich, ein spezielles Fest in Flühli zu organisieren und den traditionellen 60. Bergschwinget im kommenden Jahr in Sörenberg würdig zu feiern. Für Moritz Schaller war dies aber das letzte Fest als OK-Präsident. In seiner kurzen Ansprache dankte er für die zehn Jahre Bergschwinget Sörenberg und die Treue der vielen Festbesucher. 

05.08.2021 :: Anita Kurmann