Neue Spielform und Aufstiegswunsch

Fussball, 3. Liga: Die Freude ist gross, können die Spielerinnen und Spieler endlich wieder auf dem Feld dem runden Leder nachspringen. Doch wie steht es um die Fitness und die Ziele?

Der Zollbrücker Trainer Vladislav Spunda zeigt sich erleichtert, dass sich keiner seiner Spieler mit Corona angesteckt hatte. Dass es mit der Moral nicht immer so gut gegangen sei, ist wohl logisch, wenn plötzlich vieles wegfalle, was man sich gewohnt war. Dass die Zollbrücker Spieler sportlich nicht fit genug wären, um wieder loszulegen, glaubt er hingegen nicht: «Die Spieler sind sich ja schon ihr ganzes Leben gewöhnt Sport zu treiben und fit zu bleiben. Deshalb war die Zeit der individuellen Trainings kein Problem für sie.» Dennoch sind alle hoch motiviert, jetzt, nach rund vier Monaten des individuellen Konditions- und Krafttrainings, endlich wieder zusammen loslegen zu dürfen. «Unser Ziel ist es, die letzten Spiele erfolgreich zu meistern, um in die 2. Liga aufzusteigen», erklärt Vladislav Spunda seine Vorgaben. Und nächste Saison soll dann mit Enthusiasmus in der 2. Liga gespielt werden.


Neues Spielformat für die Frauen

Die Frauen des 3.-Liga-Teams des FC Grosshöchstetten-Schlosswil haben sich ebenfalls mit individuellen Trainings und Gesprächen über eine Online-Plattform fit gehalten. Nun gehe es darum, die Saison ordentlich abzuschliessen. Dabei spielen sie zwei Meisterschaftsspiele, die seit dem Herbst hängig sind und als Höhepunkt steht das Viertelfinal-Spiel des Berner-Frauen-Cups auf dem Programm.

Ob sie dafür bereit seien, ist schwierig zu sagen, denn aufgrund einiger Abwesenheiten durch Verletzungen, Schule und Beruf sei das Training teilweise schon etwas zu kurz gekommen, gibt die Spielerin Joy Lara Walker zu. Deshalb habe sich das Team auch entschieden, nächste Saison nicht mehr an der regulären Meisterschaft teilzunehmen. «Wir werden beim Pilotbetrieb zur SFV Club League des Fussballverband Bern Jura teilnehmen. Dieses neue Spielformat bietet uns die Möglichkeit immer noch einem Verein und einem Team anzugehören, regelmässig zu trainieren und – für uns trotzdem noch sehr wichtig – uns mit anderen Teams in einer Art Turnierform zu messen. Die Spieldaten konzentrieren sich auf ein paar wenige Tage im Herbst und im Frühling».


FCGS-Herren sind mit Herzblut bereit

Das Vorbereitungsspiel gegen den FC Utzenstorf vom letzten Sonntag konnten die 3.-Liga-Herren von Grosshöchstetten-Schlosswil mit 6:2 gewinnen. Sie hätten gezeigt, dass sie wieder mit viel Herzblut auf dem Platz stehen und bereit sind für weitere Erfolgserlebnisse, erklärt der Presseverantwortliche Matthias Jost. Spieler und Vorstandsmitglied Matthias Bieri relativiert jedoch: «Ich würde sagen, es fehlen schon zwei bis drei Wochen normale Vorbereitungszeit. Wir hatten bislang wenige Trainings mit vollem Körpereinsatz.» Dennoch sei er überzeugt, dass die Mannschaft die Zeit der individuellen Trainings gut überstanden habe und physisch bereit sei. «Das Gefühl am 1. Juni wieder ein Training ohne grosse Vorgaben zu geniessen, war schon fantastisch. Man merkte richtig, wie der Fussball und das Beisammensein den Jungs gefehlt haben», so Bieri. Auch ihr Ziel haben sie nicht aus den Augen verloren:  «Wir wollen die Spielzeit auf dem zweiten Tabellenrang abschliessen. Dieses Ziel verfolgen wir für unseren Team-Einsatz in dieser Saison sowie für unseren Trainer, welcher uns nach dieser Saison verlassen wird. Es soll ein würdiger Abschluss werden», erläutert Matthias Bieri. Für den Start in die neue Saison, gelte es dann mit neuem Trainer und einigen Zuzügen und Abgängen den Tritt sofort zu finden und einen guten Start zu erwischen.

10.06.2021 :: Olivia Portmann (opk)