Viele Diskussionen, aber keine Anträge

Niederhünigen: Die Rechnung 2020 sowie Kreditabrechnungen sorgten an der Gemeindeversammlung nicht für Voten. Bei «Orientierungen» und «Verschiedenes» gabs Diskussionsstoff.

Normalerweise ist «Verschiedenes» das letzte Traktandum an Gemeindeversammlungen. Nicht so in Nieder-
hünigen, wobei die Versammlung  wegen der Covid-19-Massnahmen im Kirchgemeindesaal in Konolfingen über die Bühne ging. Das Traktandum «Verschiedenes» wurde hier als erstes behandelt, nachdem ein Antrag zur Anpassung der Traktandenliste von den Stimmberechtigten angenommen wurde. 

Das Hauptthema war dann der Wärmeverbund, welcher auf privater Basis realisiert werden soll. Der Initiant des Wärmeverbundes warf dem Gemeinderat vor, das Baugesuch zu verzögern (die «Wochen-Zeitung» berichtete), was dieser bestreitet. Mittlerweile liege eine Teilbaubewilligung vor, jene für das Schnitzellager dürfte in den nächsten Tagen folgen, erklärt Gemeindepräsident Anton Schmutz auf Anfrage. Der Sprecher stellte an der Versammlung keinen konkreten Antrag, über den die Gemeindeversammlung hätte befinden müssen. Aus den Reihen der 36 anwesenden Stimmberechtigten wurde dann aber der Antrag gestellt, die Diskussion um den Wärmeverbund abzubrechen und sich den weiteren Traktanden zu widmen – was von der Mehrheit gutgeheissen wurde. 


Abklären, was die Planung kostet

Der Gemeinderat Niederhünigen orientierte seinerseits über die beiden kürzlich eingereichten Petitionen, welche zum einen Tempo 30 im Dorf sowie zum anderen einen Zubringerdienst auf der Strasse Richung Oberhünigen fordern. «Aus der Versammlung wurde angeregt, dass der Gemeinderat nicht direkt eine Planung einleiten, sondern zuerst abklären soll, was eine solche in etwa kosten würde», berichtet Anton Schmutz weiter. Der Gemeinderat werde an der nächsten Gemeindeversammlung vom 7. Dezember die Resultate präsentieren, um das weitere Vorgehen bestimmen zu können. 

Die Rechnung 2020, welche statt des budgetierten Verlusts von 185´000 Franken mit einem Plus von knapp 24´000 Franken abschloss, haben die Bürgerinnen und Bürger ohne Gegenstimme gutgeheissen. Der Umsatz im Allgemeinen Haushalt betrug dabei 2,29 Millionen Franken. Bei den drei Spezialfinanzierungen resultierten überall kleine Ertragsüberschüsse. Zur Kenntnis genommen haben die 36 Stimmberechtigten weiter die Kreditabrechnungen des 2017 realisierten  Ausbaus der Wasserversorgung (3. Etappe) sowie der Belagsanierung der Kalchofenstrasse.

10.06.2021 :: Bruno Zürcher (zue)