Sumiswaldnerin ist oberste Sportexpertin

Sumiswaldnerin ist oberste Sportexpertin
«Durchhalten!» – die Sportexpertin Cornelia Schuler motiviert die jungen Männer während des Ausdauerlaufs. / Bild: Ulrich Steiner (uss)
Sumiswald: Cornelia Schuler ist im Rekrutierungszentrum, wo jährlich mehrere tausend junge Männer antraben müssen, als Chefin der zwölf Sportexperten tätig.

Seit 2003 werden im Rekrutierungszentrum (RZ) Sumiswald die rund 6000 deutschsprachigen Stellungspflichtigen aus den Kantonen Bern, Freiburg und Wallis auf ihre Diensttauglichkeit getestet. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei der Fitnesstest der Armee (FTA). Er findet in der örtlichen Turnhalle statt und besteht aus den vier Indoordisziplinen Standweitsprung, Medizinballstossen, Einbeinstand und globaler Rumpfkrafttest. Der abschliessende progressive Ausdauerlauf (Conconi-Test) wird auf der gelenkschonenden 250-Meter-Tartan-Rundbahn absolviert. Pro Disziplin können maximal 25 Punkte erreicht werden. Rekordhalter im RZ Sumiswald ist der Skirennfahrer Ramon Zenhäusern mit einem Total von 118 Punkten. Mit Vivianne Härri (117 Punkte) führt auch bei den Frauen eine Skirennfahrerin das FTA-Ranking an. 

Kleinere Gruppe wegen Covid-19

Mit Cornelia Schuler (52) amtet seit letzten Herbst eine Sumiswalderin als Chefin der zwölf FTA-Sportexperten. Mit der neuen beruflichen Herausforderung (40-Prozent-Pensum) ging für die polysportive ehemalige Unihockeyspielerin ein Jugendtraum in Erfüllung. 

Der Fitnesstest findet jeweils am Dienstag und Mittwoch (pro Zyklus mit rund 150 Stellungspflichtigen) statt. «Wegen des Corona-Schutzkonzepts hatten wir heuer pro Zyklus nur 60 Teilnehmer. Im Winter fanden die FTA temporär in Kleingruppen im Forum Sumiswald statt. In diesem Jahr sind von den ungefähr 5000 Stellungspflichtigen rund 100 Frauen. Wir Experten versuchen, alle zu persönlichen Topleistungen zu motivieren», erklärt Cornelia Schuler.

Den Kommandanten verabschiedet

Ende März fand beim DLZ Sumiswald eine schlichte Verabschiedungszeremonie für den vierten RZ-Kommandanten, Hans Schori, statt. Der Oberst im Generalstab aus Seedorf war 28 Jahre lang im Berufsmilitär; die letzten drei Jahre und vier Monate im Rekrutierungszentrum Sumiswald. «Nach über 15-jähriger Tätigkeit als Schulkommandant in fast allen Truppenbereichen kannte ich die Armee im Detail und konnte die jungen Stellungspflichtigen auf ihrer Suche nach der richtigen Funktion kompetent beraten», berichtet Hans Schori. Seine Zuteilungsgespräche basierten auf dem Grundsatz des «Deals». Erst auf Handschlag und «Deal» erfolgte die definitive Truppenzuteilung. Der Handschlag musste später infolge Corona durch das Heben des Ellbogens ersetzt werden. Oberst Schoris letzter Diensttauglicher wird übrigens als Infanterist in der RS grüne Achselpatten fassen.

Nach der standesgemässen Übergabe der Schweizerfahne an seinen Nachfolger Oberst i Gst Martin Gafner (53) aus Treiten verabschiedete sich Kommandant Schori mit folgenden Worten: «Mit tiefer Befriedigung und grossem Dank für all die interessanten Begegnungen, fordernden Gespräche, kritischen Diskussionen und herzlichen Begegnungen verlasse ich Sumiswald und das Emmental mit bleibenden und nachhaltigen Ein-
drücken.»

15.04.2021 :: Ulrich Steiner (uss)