Gemeinderat strafft die Organisation

Langnau: Weil es bei der Wahl des künftigen Schulmodells nicht vorwärts ging, hat der Gemeinderat nun die Organisation gestrafft – die Lehrerschaft ist nun weniger involviert.

Arbeitsgruppe, Steuerungsausschuss, Projektteam – von aussen betrachtet war nicht immer ersichtlich, wer beim Vorhaben «Wahl des künftigen Schulmodells für die Gemeinde Langnau» welche Aufgabe zu erfüllen hatte. Diese Organisation sei gewählt worden, um alle Beteiligten einbeziehen zu können, erklärt die für die Bildung zuständige Gemeinderätin Renate Strahm. Nun aber hat der Gemeinderat entschieden, die Gremien arg zu dezimieren: Es gibt nur noch die Arbeitsgruppe. Ihr gehören Renate Strahm, Gemeindepräsident Walter Sutter, Gemeinderat Niklaus Müller (Ressort Planungswesen) und Gesamtschulleiter Markus Brandenberger an; dazu kommen zwei Mitglieder der Schulkommission wie auch je eine Vertretung des Real- und Sekundarschulkollegiums.

Zwei Lager, zwei Schulmodelle

Hauptgrund für das Eingreifen des Gemeinderats ist der Zwist unter der Lehrerschaft: Während sich die Reallehrkräfte für das Modell 4 aussprechen, lehnt dies das Sek-Kollegium ab und fordert die Einführung des Modells 3b. Dabei gehören Real- und Sekundarschüler derselben Klassen an. In den drei Niveaufächern werden sie in separate Klassen eingeteilt, was bezüglich Organisation aufwändig ist. Auch beim Modell 4 bestehen die Klassen aus Real- und Sekschülern. Sie werden aber von einer Lehrperson auf zwei Nivaus unterrichtet. Möglich sind beim Modell 4 auch Mehrjahrgangsklassen. 

Letzte Woche fand ein abschliessender Workshop mit Beteiligung der gesamten Oberstufenlehrerschaft statt. Dort sei eine schriftliche Umfrage bezüglich des Schulmodells durchgeführt worden, erklärt Renate Strahm. Mit welchem Resultat? «Das ist nicht öffentlich», hält sie fest. Die Arbeitsgruppe werde die Umfrage in ihren Entscheid einfliessen lassen. Dann ist die Schulkommission am Zug, welche dem Gemeinderat einen Antrag stellen wird. Dieser wird seinerseits einen Antrag an das Parlament stellen, das abschliessend entscheiden wird.

01.04.2021 :: Bruno Zürcher (zue)