Aufgepasst: Amphibien auf Reisen

Aufgepasst: Amphibien auf Reisen
Dieser tempo­räre Zaun ­befindet sich in Schüpfheim. / Bild: zvg
Kanton Luzern: Mit steigenden Temperaturen verlassen Frösche, Kröten und Molche ihre Winterquartiere und machen sich auf zu ihren Laichgewässern. Es ist eine gefährliche Reise.

Bei ihrer Wanderung legen Amphibien einige hundert Meter bis mehrere Kilometer zurück. Überall dort, wo ihre Wanderrouten Strassen queren, sind Schutzmassnahmen erforderlich, damit die Tiere nicht Opfer des Verkehrs werden. Im Kanton Luzern sind über 30 solche Zugstellen bekannt. Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) koordiniert je nach Örtlichkeit entsprechende Schutzmassnahmen.

Unter der Mithilfe von Gemeinden, Schulen, Naturschutzvereinen und der Bevölkerung werden bei einem Grossteil der Zugstellen temporäre Zäune aus Kunststoffwellplatten aufgestellt. Beim Zaun angelangt, laufen die Amphibien diesem Leitwerk entlang und fallen dabei in eingegrabene Kessel. Jeden Tag tragen Freiwillige die Tiere über die Strasse zu den Laichgewässern. Im Kanton Luzern werden so gemäss Lawa jährlich rund 30´000 Amphibien gerettet.

Überqueren die Tiere jedoch die Strassen auf einem längeren Abschnitt, ist die Einrichtung von Zäunen zu aufwendig. In diesen Fällen wird geprüft, ob die Strasse während der stärksten Zugnächte gesperrt werden kann. Aktuell sind im Kanton Luzern drei solche temporären Strassensperrungen vorgesehen: zwischen Urswil und Ballwil, zwischen Willisau und Grosswangen im Ostergau sowie zwischen Lupfen und Gishalden in Langnau bei Reiden. Sind aufgrund der Witterung starke Wanderaktivitäten zu erwarten, werden diese Strassenabschnitte von 19 Uhr bis 4 Uhr für den Verkehr gesperrt; ausgenommen vom Verbot sind Fahrräder und Mofas. 

An einigen Zugstellen hat der Kanton Luzern bauliche Massnahmen realisiert. Dank diesen können die Tiere die Strasse mittels Unterführungen queren. «Bei diesen festen Amphibienschutzanlagen ist nicht nur die Wanderung zum Laichgewässer gewährleistet, sondern auch die Rückwanderung in das Sommer- und Winterquartier», schreibt das Lawa. Bei Zäunen und Strassensperrungen sei ein Schutz während der Rückwanderung nicht möglich, da sie sich über mehrere Monate hinzieht. Im Kanton Luzern werden im Rahmen von Strassensanierungen an grossen Zugstellen weitere Amphibienschutzanlagen realisiert.

04.03.2021 :: egs