Neue Überbauung auf dem Areal Verladeplatz geplant

Neue Überbauung auf dem Areal  Verladeplatz geplant
Das Planungsgebiet Verladeplatz vom Gewerbekreisel her gesehen. / Bild: Max Sterchi (mss)
Langnau: Die Bevölkerung ist eingeladen, zu einem weiteren Planungsprojekt Stellung zu nehmen; die Mitwirkung zur ZPP Verladeplatz liegt öffentlich auf.

Im historischen Gemeindegebiet von Langnau, zwischen der ehemaligen Schmelzkäsefabrik Tiger-Käse und dem Gewerbekreisel, soll ein Umstrukturierungsprozess eingeleitet werden. Das Planungsgebiet ist heute drei verschiedenen Nutzungszonen zugewiesen. Ziel der Projektträgerschaft, der Emmental4you AG, ist es, im Sinne einer Gesamtplanung eine qualitätsvolle Arealentwicklung an die Hand zu nehmen. Für die Firma zeichnen die Eishockeylegende Martin Gerber und der Bau- und Immobilienfachmann Stefan Lehmann verantwortlich. Ihnen gehören bereits vier der insgesamt sechs Parzellen. Wie aus dem aufliegenden Erläuterungsbericht hervorgeht, ist die Projektträgerschaft mit den Eigentümern der beiden angrenzenden Parzellen im Gespräch.

Ortsbildschutz im Auge behalten

Gemäss den Auflageakten möchte die Projektträgerschaft eine neue Überbauung realisieren; und dies im Sinne einer haushälterischen Bodennutzung in einer höheren Dichte. Weil dies die bestehenden planungsrechtlichen Grundlagen nicht ermöglichen, sollen diese mit einer Zone mit Planungspflicht (ZPP) sowie einer neuen Überbauungsordnung (UeO) ergänzt werden. Dabei gelte es, wie die BHP Raumplan AG im Erläuterungsbericht schreibt, primär den Ortsbildschutz im Auge zu behalten. Langnau sei als Ortsbild von nationaler Bedeutung im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) aufgeführt. Innerhalb des Planungsperimeters seien im Bauinventar der Kantonalen Denkmalpflege allerdings keine Gebäude verzeichnet. Im Weiteren müssten kantonale, regionale und kommunale Richtpläne und Konzepte beachtet werden.

Unterschiedliche Nutzungen

Für eine erste Abschätzung der Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit haben die Rollimarchini Architekten aus Bern eine grobe Machbarkeitsstudie erarbeitet. Diese sieht eine etappenweise Entwicklung und Bebauung des Areals vor. Dabei könnte, wie es im Bericht heisst, die Liegenschaft Gerbestrasse 12 als identitätsstiftendes Element integriert werden. Die Studie sieht insgesamt vier neue Baukörper vor, deren Gebäudehöhe entlang der Gewerbestrasse maximal 14 Meter und im übrigen Gebiet maximal 21,5 Meter betragen darf. Zugelassen wären Nutzungsarten für das Wohnen und Arbeiten, einschliesslich Dienstleistungen sowie publikumsorientierte und kulturelle Nutzungen. Die Machbarkeitsstudie rechnet bei einem Vollausbau mit 40 bis 45 neuen Wohneinheiten.


Die Planungsunterlagen, bestehend aus Zonenplanänderung mit ZPP-Bestimmungen und Erläuterungsbericht, liegen bis am 15. Januar auf der Bauverwaltung Langnau auf.

07.01.2021 :: Max Sterchi (mss)