Ab dem 11. Januar ist es auch im Kanton Bern soweit: Die Impfungen gegen Covid-19 laufen an. / Bild: Shutterstock
Emmental: Ab 14. Januar kann man sich im Spital in Burgdorf, elf Tage später auch in jenem in Langnau gegen Covid-19 impfen lassen. Bis es so weit ist, braucht es viele Vorbereitungen.
Seit der Covid-19-Impfstoff von Pfizer/Biontech am 19. Dezember zugelassen wurde, laufen die Vorbereitungen für den Impfstart im Kanton Bern auf Hochtouren. So auch am Spital Emmental. «Es musste alles sehr schnell gehen, niemand hat wohl mit einer so raschen Zulassung gerechnet», sagt Sandro Perroni, Projektleiter Aufbau Impfzentrum am Spital Emmental. Zu Beginn sei noch nicht klar gewesen, wie der ganze Prozess ablaufe – von der Anmeldung über die Lagerung, Lieferung bis zur Verabreichung. Nun erfolgt die Anmeldung über eine kantonale Plattform (siehe Kasten). Wenn der Impfstoff im Spital eintrifft, wird er im Kühlschrank aufbewahrt und muss innert fünf Tagen verabreicht werden. Vorher wird er bei der Armee bei minus 70 Grad gelagert.
Container und Kirchgemeindehaus
Die grösste Herausforderung habe darin bestanden, so kurzfristig die Lokalitäten für die Impfzentren bereitzustellen, erklärt Sandro Perroni. Konkret wird in Burgdorf diese Woche das Corona-Testzentrum, das sich bisher auf dem Parkplatz vor dem Spital befunden hat, zum Notfalleingang verlegt. «Auf dem Parkplatz bauen wir mit acht Containern das Impfzentrum auf», führt der Projektleiter aus. In Langnau dagegen verfüge das Spital weder im Gebäude noch auf dem Areal über einen geeigneten Platz. «Wir suchten zusammen mit der Gemeinde nach einer Lösung und wurden im Kirchgemeindehaus fündig», so Perroni. Dort könnten sie Räume mieten und zu einem Impfzentrum umfunktionieren. Für die Investitionen komme der Kanton auf. Sind einmal genügend Impfdosen vorhanden, können in Burgdorf 400 Personen täglich gegen Covid-19 geimpft werden; in Langnau sind es 300. Zu Beginn sind es deutlich weniger.
Personal ist gesucht
Nebst dem Errichten der Impfzentren ist das Rekrutieren des Personals eine Herausforderung, die der Projektleiter und sein Team meistern müssen. Für den reduzierten Betrieb am Anfang könnten sie auf eigene Angestellte zurückgreifen. «Manche medizinischen Praxisassistentinnen und Pflegefachpersonen sind bereit, ihr Pensum zu erhöhen, um beim Impfen mitzuarbeiten.» Schwieriger sei es bei den Ärzten, die im Impfzentrum anwesend sein müssen. Könne der Betrieb heraufgefahren werden, müsse das Spital zusätzliches Personal rekrutieren. «Die eigenen Leute sind schon stark ausgelastet mit der Pflege von Covid-19-Patientinnen und -Patienten; da ist der Spielraum klein.» Der Kanton betreibt eigens eine Plattform (www.coronavirus-bern.ch), wo sich Fachpersonen melden können. Einige hätten sie auf diese Weise bereits engagieren können, sagt Sandro Perroni. «Wir sind aber froh um jede Fachkraft, die sich direkt oder via kantonale Plattform noch meldet, braucht es für den Vollbetrieb doch 20 bis 25 Vollzeitstellen.»
Im Kanton Luzern wird in Alters- und Pflegeheimen bereits geimpft.