Schüpfheim: An der Gemeindeversammlung wurden das Strategiepapier sowie die wichtigsten Projekte vorgestellt. Bei den Finanzen rechnet man mit mehr Einnahmen und mehr Ausgaben.
Gemeindepräsidentin Christine Bouvard Marty zeigte sich erfreut, dass die Gemeindeversammlung «trotz speziellem Setting» im Gemeindesaal Adler abgehalten werden konnte.
«Mittendrin in der UBE»
Wie vor einer neuen Legislatur üblich, informierte sie die Anwesenden zuerst über die Gemeindestrategie bis 2030 und über die Legislatur 2020 bis 2024. Erarbeitet wurde die Gemeindestrategie vom Gemeinderat und von rund 100 Gemeindebürgern an der Zukunftswerkstatt vom 8. Februar. Darin positioniert sich Schüpfheim als Gemeinde mit Zentrumsfunktion – «mittendrin in der Unesco Biosphäre Entlebuch». Als deren Botschafterin will sie sich für eine nachhaltige Energie- und Umweltpolitik sowie für Freizeit-, Kultur- und Tourismusangebote einsetzen. Die Gemeinde Schüpfheim möchte ein attraktiver Lebens-, Wohn- und Arbeitsort sowie ein attraktiver Standort für KMU-Betriebe sein und sieht sich als regionaler Bildungsstandort.
Im Aufgaben- und Finanzplan sind die wichtigen Projekte und deren Finanzierung in den einzelnen Bereichen geregelt. Ein grosses Projekt im Bereich Raum und Sicherheit ist die Gewässerraumausscheidung ausserhalb der Bauzonen. Im Bereich Gesundheit und Soziales wird das Projekt Aufbau Kindertagesstätte geprüft und in Zusammenarbeit mit dem Wohn- und Pflegezentrum (WPZ) das Projekt Wohnen mit Dienstleistungen. Geplant ist auch die Erweiterung der Sportanlage Moosmättili und die Sanierung des Pausenplatzes Schulhaus Ost. Weitere Projekte sind Dezentrale Erlebniswelt Holz und Foxtrail Emmental-Entlebuch.
Angespannt, aber nicht schlecht
Der Selbstfinanzierungsgrad wird in der neuen Legislatur unter den Sollwert sinken, während die Nettoschuld pro Einwohner steigt. Eine Steuererhöhung komme aber erst als letzte Massnahme in Frage, wurde an der Versammlung betont.
Während im Bereich Finanzen durch gestiegene Steuereinnahmen und einen höheren Finanzausgleich Mehreinnahmen erwartet werden, geht man in vielen anderen Bereichen von Mehrausgaben aus. «Wir haben vorsichtig budgetiert», erklärte Gemeinderat Wendelin Emmenegger. «Weil wir aber viele gebundene Ausgaben haben, ist unser Spielraum klein.» Der Präsident der Controllingkommission, Mike Heller, bestätigte die zwar angespannte, aber nicht schlechte Finanzlage der Gemeinde, die immer noch über ein gutes Sub-strat verfüge. Die Auswirkungen von Corona auf das nächste Geschäftsjahr seien jedoch nicht voraussehbar.
Die 31 Stimmberechtigten genehmigten das Budget 2021 mit einem Aufwandüberschuss von rund 733’000 Franken sowie Investitionsausgaben von 1,14 Millionen Franken (netto 989’000 Franken) und einen Steuerfuss von 2,20 Einheiten.
Ebenfalls angenommen wurde der Erlass des neuen Abfallentsorgungsreglements. Damit werden die alten Abfallreglemente aus dem Jahr 1997 ersetzt.
Wieder ein Anerkennungspreis
Für das Jahr 2021 wird nach coronabedingtem Unterbruch wieder ein Anerkennungspreis ausgeschrieben.
Die Gemeindeverwaltung kann nächste Woche ihre neuen Räumlichkeiten beziehen. Das sei wenigstens ein Erfolg in diesem seltsamen Jahr, stellte die Gemeindepräsidentin zum Schluss fest.