Hasle/Oberburg: Der Kanton hat die Lärmbelastung entlang der Kantonsstrasse ermittelt. An mehreren Orten in der Gemeinde Hasle sollen konkrete Massnahmen ergriffen werden.
Der Kanton Bern ist verpflichtet, entlang von Kantonsstrassen die Lärmgrenzwerte einzuhalten. Deshalb
untersucht er regelmässig die Lärmbelastung, so auch in den beiden Gemeinden Oberburg und Hasle, wo aktuell Lärmsanierungsprojekte öffentlich aufliegen.
Handlungsbedarf besteht gemäss Sandra Hofer, Projektleiterin beim Tiefbauamt des Kantons Bern, auf der Emmentalstrasse in Goldbach (Gemeinde Hasle), und zwar ab der Ortstafel bis kurz nach der Abzweigung zum Bahnhof Lützelflüh. «Dort wurden bereits früher die Fenster der Liegenschaften entlang der Kantonsstrasse ersetzt.» Mit der Verkehrszunahme auf dieser Strecke drängten sich nun aber weitere Massnahmen auf, erklärt Sandra Hofer. Die Grenzwerte würden auch auf der Thunstrasse in Uetigen und Schafhausen überschritten. Bereits früher saniert worden sei die Schwandenstrasse im Ortsteil Goldbach sowie das Strassenstück in Obergomerkinden.
Leiser, aber auch teurer
Der Kanton plant nun, ab 2021 bis 2026 lärmarmen Belag einzubauen. Die Arbeiten würden mit den Gemeindebehörden koordiniert, damit bei Bedarf gleichzeitig Werkleitungen saniert werden könnten, sagt die Projektleiterin. Mit diesem speziellen Belag könne der Lärmpegel um vier bis acht Dezibel gesenkt werden. Entlang von Kantonsstrassen gilt bei Wohnhäusern in der Regel ein Grenzwert von 65 Dezibel tagsüber und 55 nachts.
Heute sei es üblich, innerorts immer solchen lärmarmen Belag einzubauen, so Sandra Hofer. Doch dieser habe auch Nachteile: Er sei etwas teurer als herkömmlicher Belag. «Ausserdem lässt seine lärmmindernde Wirkung leider nach einigen Jahren nach, so dass er früher ersetzt werden muss als konventioneller Belag. Dieser habe eine Lebensdauer von zirka 15 bis 20 Jahren.
Interessierte können sich bis am 21. Dezember auf der Bauverwaltung Hasle über die Lärmsanierungsprojekte informieren. Einsprachen sind in dieser informativen Phase noch nicht möglich.
Keine Massnahmen in Oberburg
Ebenfalls in Oberburg liegen Lärmsanierungsprojekte bis am 21. Dezember zur Information auf. Laut Sandra Hofer sind dort jedoch keine Massnahmen vorgesehen. Entlang der Krauchthalstrasse, wo die Grenzwerte überschritten werden, seien bereits im Jahr 2015 Lärmschutzfenster eingebaut worden. «Mit der Verkehrssanierung ‹Emmentalwärts› wird der Verkehr auf dieser Strasse leicht abnehmen und damit auch die Lärmbelastung.» Dasselbe gelte für die Exklave Rohrmoos.
Mit der Auflage mache der Kanton die Resultate der periodischen Lärmuntersuchungen öffentlich. «So kann jedermann – Liegenschaftsbesitzer und Mieterinnen – einsehen, welcher Lärmbelastung er oder sie ausgesetzt ist», erklärt Sandra Hofer.
Die beiden Lärmsanierungsprojekte umfassen diejenigen Strassenabschnitte, die ausserhalb des Perimeters der Verkehrssanierung Burgdorf–Oberburg–Hasle liegen.