Kirchgemeinde hat Ideen für das ehemalige Schulhaus

Kirchgemeinde hat Ideen für das  ehemalige Schulhaus
Die Kirchgemeinde will das alte Schulhaus erwerben und einen Mehrzweckraum einbauen. / Bild: Walter Marti (mwl)
Schangnau: Die Kirchgemeinde interessiert sich für den Kauf des ehemaligen Schulhauses neben der Kirche. Im Erdgeschoss könnte ein Mehrzweckraum eingerichtet werden.

An der letzten Kirchgemeindeversammlung orientierte der Kirchgemeinderat über sein an die Einwohnergemeinde geschicktes Angebot zum Kauf des ehemaligen Schulhauses. Dieses liegt in unmittelbarer Nähe zur Kirche und wird seit über 50 Jahren zu Wohnzwecken genutzt. «Dass der Gemeinderat Schangnau seine Verkaufsabsichten im Februar 2019 zuerst der Kirchgemeinde als Nachbarin mitgeteilt hat, hat mich gefreut», sagt Ernst Aegerter, Präsident der Kirchgemeinde. Er ergänzt, dass sie seither etliche Abklärungen über Nutzungsmöglichkeiten, Bauzustand und erforderliche Investitionen vorgenommen hätten.

Viele Nutzungsmöglichkeiten

Die Kirchgemeinde beabsichtigt, nach einem allfälligen Kauf im Erdgeschoss neben dem bestehenden Tauf-
stübli einen Mehrzweckraum und ein behindertengerechtes WC einzubauen. Ernst Aegerter zählt mögliche Nutzungsmöglichkeiten des geplanten Raumes auf: nach speziellen Gottesdiensten Kaffee ausschenken, Einsingen und Einspielen für Gesangs- und Musikgruppen vor deren Auftritt in der Kirche, Zusatzplätze bei Anlässen, bei denen die Kapazität der Kirche nicht ausreicht (mit Übertragungsmöglichkeit), Sitzungen des Kirchgemeinderates, KUW-Unterricht. Die Mietverhältnisse in den oberen Stockwerken sollen beibehalten werden.

Beat Gerber, Gemeindepräsident, ist froh um das Angebot der Kirchgemeinde. Es werde geprüft und Verhandlungen würden aufgenommen. Für die Gemeinde stelle die Bewirtschaftung von eigenen Wohnungen keine zentrale Aufgabe dar. Der allfällige Verkaufserlös soll in Bumbach in neuen Schulraum investiert werden.

Linden stellen Risiken dar

Der Kirchgemeinderat informierte auch über die zu fällenden zwei alten, teilweise morschen Linden beim Pfarrhaus. Sturmwinde vom letzten Jahr hätten in der Gemeinde geworfene oder abgebrochene Baumteile von alten Linden mit erheblichen Schäden an Gebäuden zur Folge gehabt. «Das hat uns zum Handeln gezwungen, umso mehr, als die beiden Bäume nahe an der Kantonsstrasse, der Bushaltestelle, an Gebäuden und den Veloständern der Schüler stehen», betont Ernst Aegerter.

Auch zwei Gutachter hätten sich wegen des schlechten Zustands der Linden und der damit verbundenen grossen Risiken für ein Fällen ausgesprochen. An der Versammlung sei der Beschluss des Rates auf Verständnis gestossen. Werden und Vergehen sei in der Natur normal, meint Ernst Aegerter. Gefreut hätten ihn die konstruktiven, zukunftsgerichteten Anregungen von zwei Versammlungsteilnehmerinnen: «Eine Votantin hat für den geplanten Lindenersatz die Pflanzung von Apfelbäumen auf dem grossen Grundstück des Pfarrhauses angeregt, mit Pflege und Nutzung im KUW-Unterricht. Eine andere Teilnehmerin schlug vor, aus Holz der zu fällenden Linden ein Kunstwerk zu schaffen und vor Ort gut abgedeckt aufzustellen.»


Wiederwahlen Kirchgemeinderat (Dauer zwei Jahre): Käthi Siegenthaler (Vizepräsidentin), Frieda Riesen, Vreni Jordi. Wahl neue Sekretärin (ab 2021, Dauer vier Jahre): Margrit Wüst-Reber.

12.11.2020 :: Walter Marti (mwl)