Ende November öffnet Miriam Diaz die Tür zu ihrem Geschäft «Kicherärbsli Unverpackt». / Bild: Veruschka Jonutis (vjo)
Grosshöchstetten: Wer bei seinem Einkauf auf Verpackungsmaterial verzichten will, kann künftig im «Kicherärbsli Unverpackt» seinen Einkauf in mitgebrachte Gefässe abfüllen.
20 Jahre trug Miriam Diaz den Wunsch nach einem eigenen Laden in sich. Mit dem Projekt «Kicherärbsli Unverpackt» wird dieser Traum nun real. «Umweltbelastung, Verpackungsflut und Lebensmittelverschwendung sind in unserer Familie schon länger ein wichtiges Thema. Daraus entwickelte sich die Idee, einen Unverpackt-Laden zu eröffnen», sagt Miriam Diaz aus Bowil. Im frisch renovierten Ladenlokal an der Bernstrasse 2 am Kreisel, Mitten in Grosshöchstetten, will die 48-Jährige Bio-Lebensmittel ohne Verpackung anbieten. «Die Kundinnen und die Kunden bringen ihre eigenen Gefässe mit und füllen die gewünschte Ware selber ab. Bezahlt wird dann nach Gewicht.» Dies habe den Vorteil, dass jeder so viel einkaufen könne, wie er tatsächlich benötige. Gerade für alleinstehende Personen seien die in den Grossverteilern angebotenen Verpackungsmengen oft zu gross und viele Lebensmittel würden somit im Abfalleimer landen. «Bei mir kann die Kundschaft zum Beispiel ihr Müsli selber zusammenstellen, mit den Zutaten, die sie möchte. Das macht ein gezieltes Einkaufen möglich», zeigt sie auf.
Lieferanten aus der Region
Nebst Trockenware will Miriam Diaz auch frisches Gemüse und Obst anbieten, welches sie bei Produzenten aus der Umgebung beziehen kann. Beim Einkauf achtet die Geschäftsführerin allgemein darauf, kleine Manufakturen aus der Region zu berücksichtigen. «Wichtig ist, dass auch die Lieferanten möglichst auf Verpackungen verzichten, damit sich das Konzept bis zum Schluss durchzieht», sagt sie. Zusätzlich wird es einige spanische Spezialitäten geben. «Meine Eltern wohnen in Spanien und können für mich diese Bio-Produkte direkt bei kleinen Unternehmen einkaufen.»
Mittagsessen und Gebäck
Im Verkaufslokal wird es zusätzlich eine kleine Café-Ecke geben, in der Getränke und selbstgemachtes Gebäck angeboten werden. «Am Mittag werden Menüs zum Mitnehmen angeboten – selbstverständlich bringen die Kunden hierfür auch ihr eigenes Geschirr mit.» Für die Backwaren und das Mittagessen wird ihre älteste Tochter, sie ist gelernte Köchin, zuständig sein. «Ihr wurde aus Gründen der Corona-Krise gekündigt. Was zuerst ein Schock war, hat sich jetzt zum Guten entwickelt und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr», hält Miriam Diaz fest.
Es habe schon etwas Mut gebraucht, den langgehegten Wunsch eines eigenen Ladens umzusetzen, gibt Miriam Diaz zu – vor allem in der aktuellen Situation. «Aber ich stelle fest, dass bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten ein Umdenken stattfindet. Der Wunsch nach einem ökologischeren Einkaufen wird grösser.»
Am 28. November soll «Kicherärbsli Unverpackt» eröffnet werden. Für die Kundschaft stehen zwei Parkplätze hinter dem Haus zur Verfügung.