Das Haseleegräbli wird ab dem Waldrand bis zur Kantonsstrasse ausgedohlt. / Bild: zvg
Trubschachen: Um den Hochwasserschutz im Bereich der Käserei Götschi zu verbessern, werden drei «Gräbli» teilweise anders geführt und renaturiert. Das kostet 2,1 Millionen Franken.
Die Entwässerung Unterdorf stelle für die Schwellenkorporation Trubschachen das bisher grösste Wasserbauprojekt dar, sagt deren Sekretär und Kassier, Theo Rüegger. Betroffen seien die Gewässer Haselee-, Hus- und hinders Zuloufgräbli. Bei Hochwasser hätten diese jeweils im Bereich der Käserei Götschi und den angrenzenden Liegenschaften im Unterdorf zu Überschwemmungen geführt.
Das Haselee- und das Husgräbli werden ab dem Waldrand ausgedohlt, renaturiert und oberhalb des Hofes Hasenlehn in einem Sammler zusammengeführt. «Bis kurz vor der Unterführung bei der Seilerei Jakob bleibt das Gewässer offen», erklärt Theo Rüegger. Nach der Unterquerung der Bahn durch einen Betonkanal werde das Bächlein wieder geöffnet und neu entlang des Sonnhaldewegs und anschliessend neben dem Trottoir parallel zur Hauptstrasse geführt. Bei der Käserei Götschi verschwindet das Haseleegräbli dann endgültig im Boden. Es unterquert die Hauptstrasse und fliesst unterirdisch entlang des Bruggmätteliwegs bis zur Ilfis. «Um die Durchflusskapazität zu erhöhen, werden die heutigen Rohre von 30 Zentimetern Durchmesser mit solchen von einem Meter ersetzt», erklärt Theo Rüegger. Damit wolle man künftig Überschwemmungen im Bereich der Käserei Götschi und der Bahnunterführung verhindern.
Neue Entlastungsleitung
Auch das normalerweise unscheinbare hinders Zuloufgräbli kann sich bei einem Unwetter plötzlich wild gebärden. Deshalb werde das bestehende Überflutungsgebiet entlang des Bahndamms, zwischen Hasenlehn und Zulauf, vergrössert, führt Theo Rüegger aus. «Damit das Feld dort nicht tagelang unter Wasser steht, wird eine neue, 105 Meter lange, unterirdische Entlastungsleitung erstellt.» Beim Bruggmätteliweg mündet diese in das Haseleegräbli.
Wichtig sei, so Theo Rüegger, das Projekt mit zwei anderen grossen Vorhaben in Trubschachen zu koordinieren. Dies ist einerseits die Sanierung der Ortsdurchfahrt und andererseits die Erneuerung der Grauensteinleitung der Wasserversorgung Langnau.
Fertig sein, wenn andere bauen
Das Vorhaben verursacht Bruttokosten von 2,1 Millionen Franken. Der entsprechende Kredit wurde an der Versammlung der Schwellenkorporation Trubschachen letzte Woche genehmigt (siehe Kasten). Theo Rüegger rechnet damit, dass am Schluss Restkosten von 30 Prozent für die Schwellenkorporation verbleiben. Als nächstes wird der Wasserbauplan öffentlich aufgelegt und ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt. Wann das Projekt umgesetzt werden könne, stehe noch nicht fest, so Rüegger, wohl in den Jahren 2022 und 2023. «Sicher ist, dass wir vor der Sanierung der Ortsdurchfahrt und vor der Überbauung der Götschimatte fertig sein müssen.»