Das Referendum kommt zustande

Langnau: Das Referendum zum Zonenplan «am Bärenplatz» werde zustande kommen, erklärt das Referendumskomitee. Der Verein Dorfbild Langnau wählte einen anderen Weg.

Der Verein Dorfbild Langnau (VeDL)hatte in den letzten Jahren das Vorgehen des Gemeinderats bei der Entwicklung des Areals am Bärenplatz oft heftig kritisiert. Der Verein hatte unter anderem einen «Wettbewerb mit qualifizierten Architekten» gefordert. Der Gemeinderat hingegen liess ein Projekt ausarbeiten, bei dem sich verschiedenste Akteure und Interessensgruppen einbringen konnten. Das Langnauer Gemeindeparlament hatte den Zonenplan und das Baureglement «am Bärenplatz» Ende Juni deutlich gutgeheissen. Das Resultat hiess 29 zu drei Stimmen, sieben Mitglieder des Parlaments enthielten sich. Kritik äusserte einzig die SP. 

VeDL wollte kein Referendum 

Als bekannt wurde, dass sich ein vierköpfiges Referendumskomitee (darunter zwei SP-Mitglieder) formiert hatte, um den Zonenplan und das entsprechende Baureglement vors Volk zu bringen, meldete sich der VeDL, welchem ebenfalls mehrere SP-Mitglieder angehören: «Kein Referendum gegen die ZPP Bärenplatz», hiess es da. 

Stattdessen hat der Verein Dorfbild Langnau mit den Investoren Kontakt aufgenommen, welche das Gebäude am Bärenplatz erstellen wollen. «Man hat die Möglichkeit erörtert, im weiteren Planungsprozess unsere wichtigsten Einwände gegen das aktuelle Richtprojekt einzubringen», schreibt der VeDL in einer Mitteilung. 

Der Verein nennt drei Hauptkritikpunkte an dem geplanten Gebäude: Das Erdgeschosses sei gegenüber dem gesamten Volumen zu klein, das Gebäude rücke zu weit in die Kreuzung und die Ostfassade «hat nicht die Qualität und Würde, am Bärenplatz zu bestehen». 

Das Referendumskomitee seinerseits hat nun fleissig Unterschriften gesammelt. «Wir haben die 300 nötigen Unterschriften eigentlich schon beisammen, aber es sind noch einige Bogen im Umlauf», bilanziert Renato Giacometti. Das Interesse sei gross; mehr als die Hälfte der angefragten Bürgerinnen und Bürger hätten das Referendum unterzeichnet.

23.07.2020 :: Bruno Zürcher (zue)