Bärenplatz-Zone soll vors Volk

Langnau: Eine vierköpfige Gruppe will das Referendum gegen den Zonenplan am Bärenplatz ergreifen. Erforderlich sind 300 Unterschriften, die bis 3. August gesammelt sein müssen.

Der Zonenplan und das Baureglement für das Gebiet «am Bärenplatz» gab bereits in der Debatte im Grossen Gemeinderat (GGR) vom 29. Juni viel zu reden. Schliesslich sprachen sich die Parlamentarierinnen und Parlamentarier von Langnau mit 29 zu drei Stimmen für den Zonenplan aus, vier GGR-Mitglieder enthielten sich der Stimme. 

Der Diskussionsstoff in Zusammenhang mit der künftigen Nutzung der Parzelle, welche derzeit als Parkplatz genutzt wird, dürfte so schnell nicht ausgehen: Ein vierköpfiges Komitee will nämlich, dass das Volk über diesen Zonenplan und das dazugehörige Bauregelement befindet; es sammelt Unterschriften für ein Referendum. Zeit, um die nötigen 300 Unterschriften von Langnauer Bürgerinnen und Bürgern zu sammeln, hat das Komitee bis am 3. August. 

Eingaben flossen zu wenig ein 

Das Interesse seitens der Bevölkerung war schon bei der Mitwirkung vor zwei Jahren sehr gross, daher sei es wichtig, dass nun auch das Volk entscheiden könne, was an diesem wichtigen Platz von Langnau soll gebaut werden können – und was nicht, sagt Renato Giacometti, SP-Parlamentarier und Mitglied des Referendumskomitees. Es sei aber nicht die SP, welche das Referendum anstrebe, sondern eine losgelöste Gruppe. Nebst Giacometti haben Danielle Lemann, Viktor Kambli und Andreas Schuler den Flyer unterzeichnet, mit dem für Unterschriften für das Referendum geworben wird. Auf die vielen Mitwirkungseingaben sei zu wenig eingegangen worden, lautet einer der Hauptkritikpunkte. So sei beispielsweise die Höhe des Gebäudes um nur zehn Zentimeter verringert worden. 

Der zuständige Gemeinderat, Niklaus Müller, SP, ist nicht überrascht, dass ein Komitee eine Volksabstimmung erzwingen will. «Es ist ein grosser Bau an einer wichtigen Stelle. Vielleicht ist es sogar richtig, dass das Volk entscheidet», meint Müller. Er gibt aber zu bedenken, dass das vorliegende Projekt von ausgewiesenen Fachleuten erarbeitet worden sei.

16.07.2020 :: Bruno Zürcher (zue)