Nach Zwangspause wieder auf Tournee

Nach Zwangspause wieder auf Tournee
Clown Rogerio begeisterte das Publikum mit seinen Jonglierkünsten. / Bild: Hansjörg Mader (hme)
Eggiwil: Der Circus Harlekin kann doch noch auf Tournee gehen. Die Künstlerinnen und Künstler zeigen ein abwechslungsreiches und spannendes Programm.

«Wir sind sehr froh, dass wir nun nach einer fast dreimonatigen Zwangspause wieder auftreten dürfen», sagte Nicole Pichler, Tochter des Circus-Leiters Peter Pichler, anlässlich des Gastspiels in Eggiwil. Es sei eine schwierige Zeit gewesen und auch die Umsetzung des Schutzkonzeptes sei nicht ganz einfach. Nebst Schutzvisier für alle Personen, die Kundenkontakt haben, Plexiglasschutz bei den Kassen und dem Imbissstand sowie dem Verzicht aufs Pony- und Pferdereiten müsse nach jeder Besuchergruppe ein Platz freigelassen werden. Weiter würden sie von jeder Gruppe die Kontaktdaten aufnehmen. «Wir sind aber glücklich, dass die Vorstellungen sehr gut besucht werden», betonte Nicole Pichler. Was 1993 als Hobby begann, entpuppt sich heute als stattliches, mittelgrosses Unternehmen mit verschiedenen Zeltanlagen und der notwendigen Infrastruktur, um vor allem auch im Gala- und Eventbereich die Ansprüche der Kundschaft zu befriedigen.

Viele schwere Jahre

Geleitet wird der Circus nach wie vor vom ehemaligen Kaufmann Peter Pichler und der Lehrerin Monika Aegerter. Viele wirtschaftlich schlechte Jahre liessen das Wagnis Circus oftmals nur ganz knapp am Scheitern vorbeigehen. Doch dank unerschütterlichem Optimismus und Mut können die beiden Zirkusleute ihr Lebenswerk auch heute noch präsentieren. Dies nicht zuletzt durch die stetig wachsende Fangemeinde sowie der Mithilfe der eigenen Familie.

Bereits von Beginn der Vorstellung weg gelang es den Artistinnen und Artisten, das Publikum zu fesseln und den Alltag vergessen zu lassen. Geboten wurde Luftakrobatik auf hohem Niveau an Strapaten (Bändern), Ketten und am Schwungseil. Die Höchstgeschwindigkeiten, die Abfaller und andere Tricks liessen die Besucher oftmals den Atem anhalten. Die Jonglagenummer der Ethio-Brothers mit den fliegenden Keulen bestach durch das enorme Tempo und die ausgewogene Choreografie. 

Bauernhoftiere in der Manege

Susanne, eine Tierlehrerin aus dem Diemtigtal, erfreute das Publikum mit den Kunststücken, die ihre Kühe, Ziegen, Ponys, das Wollschwein sowie der Esel vorführten. Es war zu spüren, wie die Tiere den Auftritt vor Publikum richtiggehend genossen. Gut vorbereitet traten sechs Friesenpferde auf, welche von Nicole Pichler präsentiert wurden. Tamara, eine der wohl bekanntesten Antipodistinnen Europas, gelang es, das Publikum zum Staunen zu bringen. Sie drehte die unterschiedlichsten Objekte in verschiedenen Positionen und sogar am Seil hängend mit Händen und Füssen. 

Kunststücke und Spässe

Was wäre ein Circus ohne Clowns: Hector und Pierrot strapazierten durch ihre Spässe und die musikalischen Beiträge die Lachmuskeln der Gäste und der Jongleur Rogerio überzeugte mit imposanten Kunststücken und seinem Charme. 

Umrahmt wurden die Darbietungen der Artistinnen und Artisten durch die Harlekin-Show-Band. Beim Schlusslied «Wir sind eine grosse Familie» spürte man den starken Zusammenhalt der Truppe und durfte sich freuen, dazuzugehören – wenn auch nur für einen kurzen Moment.


Tourneeplan im Einzugsgebiet der «Wochen-Zeitung»: Schangnau: Sonntag, 2. August; Sörenberg: Mittwoch, 5. und Donnerstag, 6. August; Schüpfheim: Freitag, 7., Samstag, 8. und Sonntag, 10. August; Trub: Mittwoch, 12. August; Linden: Freitag, 18. September. 

02.07.2020 :: Christine Mader (cme)