Am Montag haben unter anderen auch Bau- und Gartencenter, Gärtnereien, Autowaschanlagen sowie Arzt-, Zahnarzt- und Physiotherapiepraxen wieder ihren Betrieb aufgenommen.
«Die Nachfrage war bei Coop Bau+Hobby gross, daher kam es vereinzelt zu kurzen Wartezeiten», teilt Coop auf Anfrage mit. Wie viele Kundinnen und Kunden in den Verkaufsstellen in Langnau und Grosshöchstetten gezählt wurden, gibt Coop nicht bekannt. Damit alle Kunden bedient werden konnten, wurde das «bestehende Personal von Mitarbeitenden aus den Non-Food-Formaten unterstützt». Besonders beliebt waren Blumen und Setzlinge, Erde, Dünger und Gartengeräte, ist von Coop zu erfahren. Angeboten werden in den Bau+Hobby-Filialen auch
Arbeitskleider und -schuhe.
«Umräumen hätte nicht rentiert»
«Dass andernorts Arbeitskleider angeboten werden und bei uns nicht, ist einigen unserer Kunden auch aufgefallen», berichtet Oliver Jakob vom Jakob-Markt, Zollbrück. Das ist so, weil die Arbeitskleider normalerweise im Hauptgeschäft verkauft werden und nicht im Gartencenter, der seit Montag wieder geöffnet ist. Dort für zwei Wochen extra Regale aufzustellen mit Arbeitskleidern und -schuhen rentiere nicht, erklärt er. Zudem fehle der Platz.
Erlebte der Gartencenter einen grossen Ansturm? «Wir hatten am Montag einen sehr guten Tag und die Kundinnen und Kunden hielten sich grösstenteils an die Vorgaben.» Dazu gehört etwa, dass sie den Laden nicht durch den Haupteingang, sondern von hinten betreten, dass am Boden Linien angebracht sind, damit die Kundinnen und Kunden den Abstand untereinander wahren. «Weil die Floristinnen zu nahe nebeneinander ihre Sträusse binden, müssen sie
einen Schutzhelm mit einem Plexiglas-Visier tragen», erklärt Oliver Jakob eine spezielle Lösung.
«Auf der sicheren Seite»
Viele Heim- und Handwerker decken sich auch bei kleineren Geschäften mit Werkzeug und Material ein, wie etwa bei Wüthrich Eisenwaren in Langnau. «Haben Sie geöffnet?» – «Nein», erklärt Co-Geschäftsleiterin Daniela Kläy kurz und bündig. «Wir wussten lange nicht, wie wir uns verhalten sollen. Indem wir nicht öffnen, sind wir auf der sicheren
Seite.» Wer seine Waren bei dem Geschäft beziehen will, kann diese bestellen und dann abholen. Vor allem Handwerker würden diesen Service benützen, sagt Daniela Kläy.
Bislang nur Notfälle behandelt
Ein Service, welcher seit Montag auch wieder in Anspruch genommen werden kann, ist jener des Zahnarztes. «In den letzten Wochen haben wir nur Notfälle behandelt», erklärt Christof Duss, Zahnarzt in Escholzmatt. Das bedeutet, dass die Praxis lediglich an ein, zwei Halbtagen in Betrieb war. Die Zahl der Behandlungen sei insgesamt weit über 90 Prozent geschrumpft. Für Routineuntersuchungen, welche während des Lockdowns hätten durchgeführt werden sollen, seien vorsorglich Termine im Herbst und Winter vereinbart worden. «Seit Montag haben sich aber recht viele wieder gemeldet und einen früheren Termin verlangt», berichtet Christof Duss. Auf der Website der Zahnarztpraxis werden die Patientinnen und Patienten über die Vorsichtsmassnamen bezüglich des Coronavirus informiert. Diese reichen von mittlerweile alltäglichen Dingen wie dem Verbot, sich die Hand zu geben, bis zur telefonischen Vorabklärung bezüglich Symptomen in Zusammenhang mit Corona. Beim Besuch in der Praxis findet dann am Empfang eine Triage inklusive Fiebermessung statt. «Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus wird keine Therapie durchgeführt», ist auf der Website der Praxis zu lesen. «Grosse Anpassungen mussten wir nicht vornehmen», sagt der Zahnarzt aus Escholzmatt. «Mit Masken und Handschuhen zu arbeiten, ist für uns selbstverständlich. Auch tragen wir stets eine Schutzbrille.» Neu eingeführt worden sei etwa die Regelung, dass nach jedem Patient das Behandlungszimmer während 15 Minuten gelüftet werde.