Junge Talente bringen das Phantom ins Entlebuch

Junge Talente bringen das Phantom ins Entlebuch
Schüpfheim: Letzte Woche feierte das Musical Phantom der Oper seine Premiere. Der Verein Musical Plus erhielt als erste Laienbühne in der Schweiz die Aufführungsrechte für das Stück.

«The Phantom of the Opera» von Andrew Lloyd Webber ist das erfolgreichste Musical aller Zeiten. Seit der Uraufführung 1986 in London sahen 130 Millionen Menschen in 27 Ländern die 1909 erschienene Geschichte «Le FantÔme de l’ Opéra» von Gaston Leroux. Nun wird das Stück in der deutschen Fassung von Michael Kunze erstmals in der Schweiz von einer Laienbühne aufgeführt. Dass er die Aufführungsrechte aus London erhielt, führt der Verein Musical Plus auf seine erfolgreichen Inszenierungen der vergangenen Jahre zurück.

Viele der jungen Sänger, Tänzer, Musiker und Schauspieler sind Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule/Gymnasium Plus Schüpfheim und wirkten schon bei Hair oder anderen Musicals mit. Unter der Regie von Silvio Wey und der musikalischen Leitung von David Engel-Duss fand am 5. März in der Sporthalle Moosmättili die Premiere statt.



Verärgerte Diva

Es begann mit einer Versteigerung in der Oper, bei der sich Raoul, Vicomte de Chagny, (Esteban Umiglia) eine Spieluhr aus Pappmaché ersteigerte. Angeboten wurde auch ein reparierter Kronleuchter. «Vielleicht erinnert ihr euch noch an den Vorfall», sagte der Auktionator und liess den leuchtenden Lüster dorthin schweben, wo er einst hing, an die Decke der Opéra Populaire in Paris.

Die neuen Direktoren Richard Firmin (Florian Kothbauer) und Kunstliebhaber Monsieur Gilles André (André Distel) übernehmen gerade den Betrieb. Während Primadonna Carlotta Giudicelli (Valentina Lisa Bättig) eine Arie aus «Hannibal» singt, kracht ein Teil der Kulisse auf die Bühne. Seit drei Jahren komme das dauernd vor, ärgert sich die Diva und verlässt wütend die Bühne. Das Chormädchen Christine Daaé (Emma Davis) soll die Primadonna ersetzen. Raoul, Vicomte de Chagny, ist ganz verliebt in sie. Aber Christine erblickt im Spiegel einen andern, den sie für den «Engel der Muse» hält. Sie verschwindet mit ihm im Keller, wo sie die Spieluhr entdeckt und das Gesicht hinter der Maske.



«Wer ist der Mann mit der Maske?»

Von nun an häufen sich die unheimlichen Dinge. Das Phantom (Nicolas Koch) gleitet singend mit Christine im Boot über einen See aus Rauch. «Sing, sing, lass alles hinter dir, dann wirst du ein Teil von mir.» – «Wer ist der Mann mit der Maske? Wer ist die Schattengestalt», sinniert Christine. «Der Klang seiner Stimme voll Zärtlichkeit. In seinem Blick das Leid der ganzen Welt.» – « Ein Traum nur, eine Illusion», antwortet Raoul, während das Phantom nach Christine ruft und der Leuchter mit Getöse am Boden zerschellt.



Christine muss sich entscheiden

Der Maskenball findet trotzdem statt. Das Phantom erscheint als schwarzer Tod mit rot leuchtender Maske. Und Christine findet sich zwischen Gräbern wieder. Sie muss sich entscheiden. Es gibt kein Zurück mehr.

Das Publikum war begeistert und reagierte mit Standing Ovation. Auch der Verein Musical Plus, das Projektteam und die Schulleitung lobten die jungen Schauspiel- und Musiktalente: «Das ist ganz grosses Theater!»



Weitere Aufführungen in der Sporthalle Moosmättili, Schüpfheim : Donnerstag, 12. März; Freitag, 13. März; Samstag, 14. März, je 19.30 Uhr und Sonntag, 15. März, 14.00 Uhr (Derniere).

12.03.2020 :: Bernadette Waser-Unternährer (wbe)