Emmental: Am vergangenen Samstag fand auf der Blasenfluh ein «Gipfeltreffen auf höchster Ebene» statt – zur Einweihung des ausgeholzten Aussichts-punktes.
Die nationale Wanderroute vom Bodensee an den Genfersee führt in ihrer Etappe durch das Emmental über die Blasenfluh. Rund 150 Höhenmeter und 30 Gehminuten über der Moosegg gelegen, ist sie der höchste Punkt der drei hier zusammentreffenden Gemeinden Lauperswil, Oberthal und Signau. Und hier geniesst man einen wunderbaren Weitblick über das obere Emmental und das Ilfistal. Aber das war nicht immer so.
Wie der Signauer Gemeindepräsident Martin Wyss am Gipfeltreffen schilderte, wurde mehrmals von Bürgern angeregt, den Aussichtspunkt Blasenfluh auszuholzen und so den Blick auf das obere Emmental wieder erlebbar zu machen.
Pragmatische Lösung war gefragt Erste Abklärungen vor zwei Jahren bei verschiedenen kantonalen Amtsstellen seien aber ernüchternd gewesen und so habe er kurzerhand alle betroffenen Akteure zu einem ersten «Gipfeltreffen» eingeladen. Dieser Augenschein vor Ort sei sehr erfolgreich verlaufen; die Vertreter der Waldabteilung, die Berner Wanderwege, die drei betroffenen Gemeinden, die Ortsvereine und auch die Waldeigentümer hätten sich rasch für ein pragmatisches Vorgehen geeinigt. Unter der Koordination des Signauer Gemeindeschreibers Ruedi Wolf seien die Arbeiten wenige Wochen später bereits angelaufen.
Nach der Ausholzung durch ein Forstteam hat der Ortsverein Emmenmatt einen neuen Sicherheitszaun erstellt und im letzten Jahr
haben die Ortsvereine der drei Gemeinden neue – zum Teil sehr originelle – Ruhebänke aufgestellt.
Eine Chilbi wirds nicht wieder geben Und am zweiten Gipfeltreffen konnte nun Martin Wyss mit sichtlichem Stolz und im Beisein der betroffenen Akteure den Platz offiziell einweihen. Dabei bedankte er sich besonders für das überkommunal unbürokratische Vorgehen und wünschte sich, «dass einmal ein Regierungsvertreter mit seinen Chefbeamten über die Blasenfluh wandert, um den Weitblick über das Emmental zu schärfen und zu erkennen, was mit direkten Gesprächen möglich ist». Wie Daniel Borle vom Verkehrsverein Signau/Schüpbach ausführte, soll der Platz noch mit Infotafeln ergänzt werden, die einiges über die drei hier angrenzenden Gemeinden aussagen. So werde der Ort definitiv zum Nachdenken und Verweilen einladen – an einem Ort, an dem bis in die frühen 1980er-Jahre jeweils am zweiten -Juli-Wochenende eine Chilbi stattfand. Oder wird es sogar wieder eine Chilbi geben? «Nein», sagte Eintracht-Wirt Peter Herrmann, «am ersten ‹Gipfeltreffen› wurde festgelegt, dass der Platz nicht zum Rummelplatz verkommen soll, und das ist gut so.»