Langnau: Der Zirkus Chnopf
gastierte letzte Woche in
Langnau. Das bedeutete für
Artist und Gesamtleiter Konrad Utzinger ein Besuch in seinem Heimatdorf.
«Panik!» Unter diesem Motto turnten, tanzten, sprangen und jonglierten die Artisten von Zirkus Chnopf von Mittwoch bis Sonntag auf dem Langnauer Viehmarktplatz. Die zehn Ensemblemitglieder agierten je nach Nummer als Akrobaten, Musiker, Schauspieler oder Zuschauer. Sie machten die Bühne wie auch die umstehenden Zirkuswagen zum bunten Schauplatz der Geschichte rund um einen ängstlichen Artisten (Ivan Georgiev).
überraschend und ungezwungen Viel überraschendes geschah innerhalb der 90 Minuten langen Show. Aus der Vorhangschnur wurde flugs ein Schleppseil, auf dem eine Seiltänzerin (Sanna Zoll) balancierte. Artisten im Handstand wurden zum gruseligen Wald und am Ende hob ein Kran einen Teil der Bühne nach oben und ein riesiges Trampolin kam zum Vorschein. Die Mischung aus Akrobatik und Schauspielerei, die fliessenden übergänge und witzigen Elemente machten das Spektakel unter freiem Himmel zu einem kurzweiligen und ungezwungenen Ereignis. Ungezwungen war auch die Hutsammlung am Ende der Vorstellung, die anstatt des Ticketverkaufs stattfand.
Wie eine Familie «Eine Qualität, die der Zirkus Chnopf vorzuweisen hat, ist sicher der Zusammenhalt des Ensembles, den man auch auf der Bühne sehen kann», meint Konrad Utzinger, Artist und Gesamtleiter des Zirkus’. Obwohl das Team jedes Jahr neu zusammengestellt wird, wirkt das Ensemble auf der Bühne wie eine grosse Familie. «Die Proben und die Tournee schweis-
sen zusammen», sagt Konrad Utzinger. Er ist in Langnau aufgewachsen und seit fünf Jahren im Leitungsteam.
«Es ist schön, nach Langnau zurückzukommen.» Es sei ein sehr angenehmer Ort mit angenehmen Leuten, meint Konrad Utzinger. Vier Jahre lang war er als Nachwuchstalent mit dem Zirkus Chnopf unterwegs, bevor er die Zirkusschule in Sion besuchte. Nun gibt der 34-Jährige als professioneller Artist sein Können an die jungen Talente weiter. Die Tournee führt ihn und das Ensemble durch die ganze Schweiz.
Keine Sprachbarrieren Weil das Programm «Panik!» mit wenigen Worten auskommt und die Artisten vor allem durch einfache Geräusche, Gestik und Mimik kommunizieren, sind Sprachbarrieren kein Problem. «Man spürt schon einen Unterschied zwischen dem Publikum in der Deutsch- und jenem in der Westschweiz», gibt Konrad Utzinger zu. Vor allem der Jura sei ein wichtiger Teil ihrer Tournee. «Dort sind wir in kleinen Dörfern unterwegs, wo aus unserem Auftritt oft ein spontanes Dorffest entsteht.» Auch auf dem Viehmarktplatz lud das Zirkuswagendorf zum Verweilen ein. Essen und Getränke standen bereit und auch an Sitzgelegenheiten fehlte es nicht. Hier in Langnau sei er schon ein wenig nervöser gewesen als sonst, weil doch viele bekannte Gesichter im Publikum gesessen seien, erzählt Konrad Utzinger. «Angst oder gar Panik ist bei mir aber nicht aufgekommen», meint er mit einem Schmunzeln.
Bis am 20. August gastiert der Zirkus Chnopf in Bern auf dem Gelände der Warmbächlibrache.