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Die Samariterjugend ist zur Stelle, wenn Erste Hilfe nötig ist

Die Samariterjugend ist zur Stelle, wenn Erste Hilfe nötig ist
Röthenbach: Jessica Bichsel und Tim Röthlisberger befassen sich in ihrer Freizeit mit dem Thema Erste Hilfe. Sie gehören der Helpgruppe «Redrivers» an, die sich einmal im Monat trifft.

«Hilfe, die Person, die da liegt, gibt keine Antwort und ich erkenne keine Atmung, kann mir jemand helfen?», ruft Jessica. Sofort kommt Tim angerannt und informiert: «Dann alarmiere ich über die Notrufnummer 144 und teile mit, dass wir einen Patienten ohne Lebenszeichen haben.» – «Ja, ist gut», erwidert Jessica, die bereits daran ist, den Oberkörper des Patienten frei zu machen und mit den Kompressionen zu beginnen. Tim kommt wieder zurück und erklärt: «Der Rettungsdienst ist unterwegs, bis sie da sind, sollen wir 30 Kompressionen im Wechsel mit zwei Beatmungsstös-
sen ausführen. Wenn Du dies alleine schaffst, werde ich im Hübeli den Defibrillator holen.» – »Ist gut, beeil dich aber!»

Kurze Zeit später trifft der Knabe mit dem Gerät ein, drückt die «On-Taste» und klebt die Elektroden gemäss der Sprachanleitung des Defibrillators am Oberkörper des Patienten fest. Nun übernimmt Tim die Beatmung und gemeinsam führen die beiden Kinder die Reanimation aus.

Glücklicherweise ist dies alles nur gestellt. Die 13-jährige Jessica und der 11-jährige Tim sind Mitglieder der Helpgruppe «Redrivers» in Röthenbach, der 19 Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren angehören.



Gelerntes im Ernstfall einsetzen

Tim Röthlisberger aus Bleiken besucht die einmal im Monat stattfindenden übungen immer sehr gespannt: «Ich kann jedes Mal wieder etwas Neues dazu lernen, das auch im Alltag nützlich ist.» Bereits vor dem Eintritt in die Helpgruppe war der Knabe immer zur Stelle, wenn es irgendwo eine Verletzung zu verarzten gab. Der Elfjährige, der als weiteres Hobby Japaner Kaninchen züchtet, meint nicht ohne Stolz: «Ich konnte das Gelernte bei verletzten Schulkameradinnen und -kameraden bereits verschiedene Male einsetzen.» Besonders freut er sich jeweils auf die Feldübungen, bei welchen sich die Mitglieder aus den umliegenden Samaritervereinen treffen. «Dort lerne ich immer sehr viel und es macht Spass, gemeinsam mit den ‹Grossen› zu arbeiten.» Jedenfalls könnte es sich Tim vorstellen, nach Schulaustritt bei einem Samariterverein die übungen zu besuchen, um das Erste-Hilfe-Wissen ständig zu erweitern.



Spiel und Spass

Für Jessica Bichsel, deren Vater bis 2016 die Helpgruppe geleitet hat, war es von Beginn weg klar, dass sie bei den «Helpis» mitmacht. «Mich interessieren eigentlich viele Themen. Gerne lege ich Verbände an und das Arbeiten und Spielen im Team macht einfach Spass», schwärmt Jessica und fügt an: «Der Schwerpunkt in diesem Jahr sind die Sinnesorgane.» Er habe den Besuch bei der Kantonspolizei sehr spannend gefunden, meint Tim.

Ende Mai haben Sarah Aeschlimann und Anita Maibach die Ausbildung zum Jugendleiter SSB abgeschlossen und in Zukunft werden die beiden gemeinsam mit der Samariterlehrerin Liliane Siegrist die «Helpis» unterrichten. Eigentlich gibt das Wort Help wieder, was an den übungen gemacht wird: H für Helfen, E für Erleben, L für Lernen und P für Plausch.

«Es geht bei uns sehr abwechslungsreich zu und her. Beispielsweise haben wir im letzten Jahr für unsere Eltern gekocht und Weihnachtsdekorationen gebastelt», erinnert sich Jessica. Mitten im Gespräch bricht Tim in Lachen aus und berichtet von einer Begebenheit aus einer übung. Es ist zu spüren, dass trotz der Ernsthaftigkeit, die gewisse Themen mit sich bringen, Spiel und Spass bei der Helpgruppe «Redrivers» im Vordergrund stehen.

Help – neue Gruppe und Stand an der OGA
Im Samariterwesen kommt der Jugendarbeit eine besondere Bedeutung zu. Viele Kinder sind an Erster Hilfe interessiert, deshalb ist einigen Samaritervereinen eine Help-Jugendgruppe angegliedert. Einige Vereine organisieren zudem spezielle Anlässe für Kinder wie zum Beispiel Ferienkurse. Die durch den Samariterverein Röthenbach betriebene Helpgruppe «Redrivers» wurde 2014 gegründet. Bis jetzt ist sie die einzige Samariterjugendgruppe im Einzugsgebiet der «Wochen-Zeitung». Gemäss Aussage von Sabrina Röthlisberger, Beauftragte für Jugendarbeit des Samariter Regionalverbandes Bern-Emmental, wird am 26. August im Schulhaus Affoltern eine Informationsveranstaltung über die Gründung der «Help Region Trachselwald» stattfinden. Am Samstag, 17. Juni, gibt die Help-Gruppe am Stand an der OGA Einblick in die Tätigkeiten der Samariterjugend.
15.06.2017 :: Christine Mader (cme)