Rationellere Betriebsabläufe an neuem Standort

Schangnau: Die mechanische Werkstatt für Auto- und Landmaschinenreparaturen ist vom «Weggli» an den neuen Standort «Kirchegg» umgezogen.
Vor gut 15 Jahren begann Bruno Hirschi als Nebenerwerb zur Landwirtschaft, die er zusammen mit seinem Bruder im «Weggli» betrieb, mit der Reparatur von Autos und Landmaschinen. Dieser Betriebszweig konnte dank guter Nachfrage ausgebaut und die Anzahl der Mitarbeitenden dementsprechend gesteigert werden. Die Platzverhältnisse im kleinen Werkstattgebäude wurden zunehmend prekär und rationelle Betriebsabläufe schwierig, besonders «in Spitzenzeiten wie im Frühjahr, wenn plötzlich viele Maschinen in Stand gestellt werden müssen oder im Herbst, wenn Rinder und Kühe von den Alpen kommen und massgeschneiderte Stalleinrichtungen zu produzieren sind», führt Bruno Hirschi aus. Ein Ausbau für gewerbliche Zwecke ist an diesem Standort, der in der Landwirtschaftszone liegt, nicht möglich.
Schwierige Entwicklung auf dem Land
An der Staatsstrasse von Schangnau Richtung Bumbach im Gebiet Kirchegg konnte Bruno Hirschi die Gebäulichkeiten mit Umschwung einer ehemaligen Sägerei von total etwa 5000 Quadratmetern kaufen. Dank «Hartnäckigkeit und Durchhaltewillen gelang es mir nach mehreren Anläufen, das Grundstück in eine Gewerbezone umzuzonen», hält er nicht ohne Stolz fest. Dies war die wichtigste Voraussetzung für die notwendigen An- und Umbauten. Die Investitionen in Hochbauten betragen etwa eine halbe Million Franken. Dazu kommen die Kosten für den Kauf der alten Sägerei und grosse Eigenleistungen.
Auf erhebliche Schwierigkeiten stiess der Bauherr bei der Finanzierung. Drei grössere Banken hatten kein Interesse, «sich mit einem Baukredit an einem derartigen KMU-Betrieb in einer strukturschwachen Gegend zu engagieren. Eine regionale Bank sah das anders und stand meinem Vorhaben positiv gegenüber», betont Bruno Hirschi.
Zweckmässige Holzbauten
Dem Bauherrn ist es wichtig, dass sein Bauprojekt «nicht wie bei vielen Industriebauten üblich als grauer Blechwürfel daherkommt». Er habe bei der Planung auf einen Baustil geachtet, der in die Gegend passe und so wurde viel Holz verwendet, «ein Baustoff, der in der Region zur Genüge vorkommt», ergänzt er. Mittlerweile stehen überdachte Räumlichkeiten von fast 1000 Quadratmetern zur Verfügung, was rationelle Betriebsabläufe, die geordnete Lagerung von Maschinen und Geräte «am Schärme» und das Betreiben eines Shops ermöglicht. Für die Mitarbeitenden wurden Garderoben, ein Aufenthaltsraum und eine Dusche sowie Raum für die Einrichtung einer Küche gebaut. Hirschi ist überzeugt, dass diese zusätzlichen Investitionen für die Attraktivität der Arbeitsplätze wichtig sind. «Die Kunden im ländlichen Raum möchten möglichst viele Dienstleistungen aus einer Hand haben. Der Reparaturservice muss stets gewährleistet sein, auch an Feiertagen, wenn plötzlich die Entmistungsanlage nicht mehr funktioniert», sagt Bruno Hirschi. Auf diese Kundenbedürfnisse ist denn auch sein Dienstleistungsangebot ausgerichtet.
Ganze Palette anbieten
Im Zentrum steht der Unterhalt von Autos und Landmaschinen. Weitere Betriebszweige sind Stalleinrichtungen und landwirtschaftliche technische Produkte. «Von der Bohrmaschine bis zum Viehhüterdraht und Schrauben ist in unserem Shop alles erhältlich». Je drei Voll- und Teilzeitangestellte, drei Aushilfen bei Arbeitsspitzen und ab August 2016 sogar ein Landmaschinenmechaniker-Lehrling bilden das Team der Hirschi Schangnau AG.
Tage der offenen Tür: Freitag, 25. bis Sonntag, 27. September jewils von 10 bis 17 Uhr, am Samstagabend ab 20 Uhr volkstümliche Unterhaltung.
24.09.2015 :: Walter Marti (mwl)