Der Jodlerklub erlebte in 75 Jahren heimelige und heitere Momente

Der Jodlerklub erlebte in 75 Jahren heimelige und heitere Momente
Zollbrück: Der Jodlerklub Neumühle Zollbrück besteht seit 75 Jahren. An der Jubiläumsfeier gab es für die Jodler viele gute Wünsche und für die Besucher feine Jodlerkost.

Als Ort für seine Jubiläumsfeier wählte der Jodlerklub Neumühle die Ballsporthalle Zollbrück. Am vergangenen Samstag sorgten dort trachtengewandete Frauen und Männer, Treicheln und Blumen für eine heimatliche Atmosphäre. Der Jodlerklub und die drei Gastformationen versprachen hochstehenden Jodelgesang, markigen Naturjutz und harmonische Alphornklänge. Ehrengäste, Jodelfans und Delegierte aus umliegenden Vereinen wollten sich diesen Anlass nicht entgehen lassen und erschienen überaus zahlreich. Das Unterhaltungsprogramm versprach nicht zu viel. Wie ein Gruss aus den Bergen ertönten die Melodien der Alphorngruppe «Ränzli–Bänze» zu Beginn und eröffneten damit das Konzert. Der jubilierende Jodlerklub, die Jodlergruppe «Bärgröseli», Alpnachstad, und das Jodlerduett «5 vor Zwölfi» mit den «Bambus Pans» sorgten für ein abwechslungsreiches Konzert. Jede Formation präsentierte, sehr zur Freude des Publikums, gekonnt ihre Besonderheiten. Zwischen den musikalischen Blöcken erhielten die Besucher Einblicke in die Vereinsgeschichte.

Die Schwierigkeit liegt im Detail
In den Geschichtsbüchern stöberte Alfred Zürcher. über 50 Jahre machte er aktiv im Verein mit und ist mit ihm noch heute tief verbunden. Die Gründung erfolgte 1939. Der Zweite Weltkrieg verunmöglichte aber eine geregelte Vereinstätigkeit, und so verzögerte sich sowohl die erste Hauptversammlung (1942) wie auch der Eintritt in den Jodlerverband 1947. Nun stand der Teilnahme an Jodlerfesten nichts mehr im Wege. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt und meist erfolgreich bewältigt. Auch wenn die Stimmflöte des Dirigenten mal ihren Dienst verweigerte. Wie überall herrschte auch bei den Neumühle-Jodlern nicht nur eitler Sonnenschein. Die in guten Zeiten aufgebaute Kameradschaft half jeweils, schwierige Situationen zu meistern. Manchmal lagen die Schwierigkeiten auch nur im Detail. Wie einst bei einem Auftritt in der Strafanstalt Thorberg. Das Konzert für die Gefangenen war gelungen und ein grosser Applaus den Sängern sicher; bis zur ersten Zeile der Zugabe, die da lautete: «Oh wi baas isch mir da obe…!»

Anerkennung und gute Wünsche

Im Verlaufe des Abends durften die drei Jodlerinnen und zwanzig Jodler viele Gratulationen entgegennehmen. Wer die Hürde eines Weltkrieges zu überspringen vermöge und als Verein über mehrere Generationen Bestand habe, könne stolz sein, gaben die Redner zu bedenken. Sie wünschten den Sängerinnen und Sängern viel Kraft, Durchhaltewille und weiterhin viel Freude am Singen. Dabei könne vielleicht das Edelweiss helfen. Denn dem Symbol für Heimat und Jodelgesang werden Heilkräfte für Körper und Geist nachgesagt. Wenn das kein gutes Omen ist: Das Revers der Neumühlerischen  Jodlertracht ziert nämlich ein strahlendes Edelweiss!
28.05.2014 :: Annerös Bärtschi (bal)