Die Saison begann mit Zweifeln und endete mit drei Meistertiteln

Die Saison begann mit Zweifeln und endete mit drei Meistertiteln
Im Wettkampf kann sich Ramona Schöpfer fast immer steigern – so wie hier an der WM im slowenischen Planica. / Bild: zvg
Langlauf: Für Ramona Schöpfer ging am Wochenende eine erfolgreiche Saison zu Ende. Sie erklärt, was ihr Saisonhighlight war und weshalb ihr die wettkampffreie Zeit gelegen kommt.

«Ich bin zufrieden», meint Ramona Schöpfer zu ihrer Saison. Und nach einigem Überlegen: «Mehr als zufrieden.»

Die 19-jährige Marbacherin feierte in den letzten Wochen und Monaten viele Erfolge. Gleich drei Mal wurde sie U20-Schweizermeisterin: über 10 Kilometer klassisch, in der Verfolgung über 10 Kilometer Skating sowie über 15 Kilometer. Zudem gewann sie im Sprint die Silbermedaille. Auch an der U20-Weltmeisterschaft in Planica wusste sie zu überzeugen, lief zwei-mal in die Top 20. Ihr persönliches Highlight war aber ein anderes: «Der 3. Rang im FESA Continental-Cup Anfang Dezember in Goms.» Es sei ihr erster Podestplatz in dieser stark besetzten Wettkampfserie gewesen und habe deshalb einen hohen Stellenwert, erklärt Ramona Schöpfer.


«Ich bin ein Wettkampftyp»

Dass die Saison so erfolgreich endet, ist nicht selbstverständlich, hatte Ramona Schöpfer doch einige Hürden zu bewältigen: «Im Herbst hatte ich zeitweise mit der Motivation zu kämpfen.» Gespräche mit ihren Trainern Marco Isenschmid und Toni Livers hätten ihr aber geholfen, und es sei wieder vorwärts gegangen. Die letzten Zweifel verschwanden dann mit dem ersten Saisonrennen, in dem sich Schöpfer ein gutes Gefühl holte. Dabei habe es geholfen, dass sie ein Wettkampftyp sei: «Ich kann im Rennen fast immer zulegen.» Deshalb dürfe sie die Leistungen im Training auch nicht zu hoch gewichten. Eine Enttäuschung hatte sie auch zu verkraften bei einem Rennen in Polen, kurz vor der Junioren-WM. «Ich kam nicht in den Wettkampfmodus und es lief nicht wie gewünscht», blickt Schöpfer zurück. «Genau dieses Rennen hat es aber gebraucht.» Sie habe es analysiert und viel daraus gelernt, erklärt die Entlebucherin, die sich vor den Rennen als lockere und unaufgeregte Athletin beschreibt.


Sommertraining mit der Schwester

Aktuell absolviert Ramona Schöpfer im Engadin die letzte Trainingswoche auf Schnee. Ausserdem fand am Samstag mit einem Sprint der letzte Swiss-Cup-Wettkampf der Saison statt, bevor jetzt eine Pause ansteht. Eine Pause, die für Schöpfer zu einem guten Zeitpunkt kommt: Sie absolviert ihr letztes Jahr an der Kanti Schüpfheim und steht kurz vor den Maturaprüfungen. «Klar würde ich lieber noch auf den Ski stehen. Aber ich kann die Zeit sicher gebrauchen.»

Danach möchte die 19-Jährige ein Jahr voll auf den Sport setzen und das Maximum herausholen. Ab nächster Saison läuft sie im U23 C-Kader von Swiss Ski. Gerade diese Woche wurde bekannt, dass sie die Selektionskri­terien erfüllt hat. Auch ihre jüngere Schwester Leandra gehört neu fix zum U20 C-Kader. Schon bald steht der Sommer und damit tägliche Athletikeinheiten vor der Tür: Rollski, Laufen, Velofahren, Krafttraining. Das Gute: «Ich kann mit meiner Schwester Leandra trainieren. Zu zweit macht es viel mehr Spass.»

11.04.2024 :: Micha Strohl (msz)