Den Lehrerberuf attraktiver machen

Kanton Luzern: Lohnanpas­sungen und Unterstützung bei herausfordernden Schülern – dies sind zwei der Massnahmen, mit denen die Regierung auf den Lehrermangel reagieren will.

Der Fachkräftemangel im Lehrberuf im Kanton Luzern «ist und bleibt eine Herausforderung – insbesondere im Volksschulbereich», schreibt die Luzerner Bildungs- und Kulturdirektion. «Wachsende Schülerzahlen und eine starke Pensionierungswelle bei den Lehrpersonen in den nächsten Jahren verschärfen die Lage.» Bereits heute unterrichten über 60 Personen, die über keine Lehrausbildung verfügen. «Dies wird längerfristig nicht nur die Qualität der Bildung, sondern den eigentlichen Betrieb der Volksschule gefährden. Abwanderungen von Lehrpersonen in andere Kantone oder Branchen sind folgenschwer», wird Regierungsrat Armin Hartmann in der Medienmitteilung zitiert.


Die Massnahmen im Überblick

Um Gegensteuer zu geben, soll der Lohn von Lehrpersonen und Fachper­sonen aller Schulstufen und Musikschulen ab übernächstem Schuljahr auf die ursprünglich vorgesehene Lohnentwicklung angeglichen werden. Ebenfalls ab 2025?/?26 sollen Berufseinsteigerinnen und -einsteiger mit einem Pensum von mindestens 80 Prozent in den ersten zwei Jahren mit bis zu zwei Lektionen entlastet werden – wovon sie eine Lektion für regelmässige Coachings einsetzen müssen.

Zudem will der Kanton Fachkarrieren für Lehrpersonen ermöglichen. Bisher seien die fehlenden beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten ein Hauptgrund gewesen, weshalb der Beruf langfristig nicht attraktiv sei,
so die Behörden. Eine weitere Massnahme ist das Projekt Verhalten – das sind konkrete Angebote, welche die Lehrpersonen und Schulteams im Umgang mit herausforderndem Verhalten von Schülerinnen und Schülern unterstützen sollen. Auf sechs Jahre befristet ist schliesslich eine weitere Massnahme: die Mitfinanzierung der Ausbildung schulischer Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. «Damit bereits im Kanton Luzern angestellte Lehrpersonen die Ausbildung nachholen können, werden Personen mit fami­li­ären und finanziellen Verpflichtungen in der Ausbildung finanziell unterstützt», erklärt Martina Krieg, Leiterin Dienststelle Volksschulbildung.


Lohnsystem überarbeiten

In einem zweiten Schritt wollen die Luzerner Kantonsbehörden mittelfristig für alle Schulstufen das Lehrpersonalrecht analysieren, überprüfen und überarbeiten. «Dazu gehört die Revision des Lohnsystems, welche die bisherige Komplexität der Lohneinstufung wesentlich reduzieren und vereinfachen wird», so Bildungsdirektor Armin Hartmann.

Die vorgeschlagenen Massnahmen kosten den Kanton im Jahr 2025 rund 10,5 Millionen Franken und die Gemeinden rund 9 Millionen. Danach steigen die Kosten auf rund 25 Mil­lionen für den Kanton und rund 21 Millionen für die Gemeinden. Diese können sich nun im Rahmen der Konsultationen zu den Ideen äussern. Der Kantonsrat wird voraussichtlich Ende Oktober über die Aufgaben- und Finanzplanung beraten.

28.03.2024 :: pd