Showtime in der Kulturmühle

Showtime in der Kulturmühle
Die Showgruppe Petticoat begeisterte das Publikum mit einer gesanglich und tänzerisch starken Performance. / Bild: Gertrud Lehmann (glh)
Lützelflüh: Die Showgruppe Petticoat erfreute mit Gesang und Tanz das Publikum in der bis zum letzten Platz ausverkauften Kulturmühle. Die vier Frauen boten ein vielseitiges Programm.

Wie ein Schwarm Schmetterlinge flatterten die jungen Frauen in ihren bunten Röcken auf die Bühne. Irina, Nadia, Linda und Leandra, erstere auch am Klavier, boten mit Gesang und Tanz einen absolut begeisternden Auftritt mit einem erstaunlich vielfältigen Programm. Und wie der Name es verlangt, trugen sie dazu die hübschen, weiten Kleidchen, in denen man anno dazumal zum Tanzen ging. Unterstützt wurden sie dabei im Hintergrund vom Perkussionisten Roman.


Zeit der Fräuleins

Ein Petticoat ist eigentlich ein mit Kunststoff versteifter Unterrock, der etwa 1950, zu Zeiten von Filmstar Brigitte Bardot, als Mode-Accessoire in Erscheinung trat. Als Fräulein trug man damals toupierte Haare, ein
hautenges Oberteil mit einem kniekurzen, weitschwingenden Rock, der sich dank des Petticoats wie ein Rokoko-Reifrock bauschte. Er wurde in der Taille mit einem mindestens zehn Zentimeter breiten Gurt bis zum beinahe Atemstillstand zusammengezurrt. Dazu trug man «Stögelischuhe» und Nylonstrümpfe mit Naht. Das Ganze ergab das Bild einer zierlichen Puppe, und man wäre sicher lieber gestorben, als einen Rucksack und Turnschuhe zu tragen.

Soweit die Erinnerung an den Petticoat. Doch wer jetzt etwas wie «Ich möcht´ mit Dir träääumen» mit Peter und Conny aus jenen Tagen erwartete, hat sich getäuscht. Rasch wechselnd zwischen Solo und mehrstimmigem Chor wurde ein bunter Reigen von Melodien dargeboten. Ein bisschen Marylin, Aretha Franklin, Christina Aguilera, Madonna, Beatles, Spice-Girls, Abba, Elvis, Queen?... Medleys aus unzähligen Hits und Evergreens aus 70 Jahren Musikgeschichte. Dazu wurde mit fliegenden Röcken rasant ge-tanzt, posiert und mit dem Publikum geflirtet. Und alles auf farblich abgestimmten, hochhakigen Sandaletten! Das braucht schon eine beachtliche Fitness, waren sich einige stöckelschuherprobte Zuschauerinnen einig. Am Schluss des ersten Show-Blocks dann ein Stilbruch: Jetzt erklang die Urwaldtrommel, am Lagerfeuer wurden a cappella afrikanische Lieder gesungen. Welch eindrückliche Stimmen, sie erzeugten im heissen Saal Hühnerhaut!


Ein bisschen Cabaret

Nach der Pause erschienen die Damen in Schwarz. Outfit und Show wurden sexyer, Stimmung und Gesang driftete in Richtung Soul und Blues. Ein wenig Cabaret! Das Publikum liess sich gerne verzaubern und sparte nicht mit anerkennenden Zurufen und Pfiffen und begeistertem Applaus.

28.03.2024 :: Gertrud Lehmann (glh)