Seit 40 Jahren örgelen sie zusammen

Seit 40 Jahren örgelen sie zusammen
Ernst Gerber (links) und Franz Brunner passen bestens zusammen, auch weil Gerber an sich das Örgeli «falsch» in den Händen hält. / Bild: Hansjörg Mader (hme)
Röthenbach: Bereits sind es 40 Jahre, in denen Ernst Gerber und Franz Brunner gemeinsam als «Echo vom Chuderhüsi» auftreten. Jährlich bestreitet das Duo unzählige Auftritte.

Zu Beginn wurden sie für Familienfeste oder Firmenanlässe angefragt. Seit Jahren spielen sie an Konzert- und Theateraufführungen, Chilbis, und weiteren Volksmusikveranstaltungen auf. Spezialisiert haben sich die beiden in der Gemeinde Röthenbach aufgewachsenen Musiker auf Trachtentänze. «Bei vielen Trachtengruppen sind wir bei den Tanzauf­tritten seit Jahren dabei», betont Franz Brunner und freut sich an den dadurch gewonnen Freundschaften.


Auf Wünsche eingehen

Gespielt wird traditionelle Volksmusik und im Oberkrainer-Stil. Vermehrt werden auch Schlager gewünscht, für die Franz Brunner dann zum Akkordeon greift. Zum 15-Jahr-Jubiläum im Jahr 1999 erstellte das «Echo vom Chuderhüsi» den Tonträger «Uf üsi Art». Während des Gesprächs ist zu spüren, dass die beiden nicht nur beim Musik machen gut zusammen harmonieren. «Wir verstehen uns sehr gut und sind schon etliche Male ganz kurzfristig eingesprungen, was zeigt, dass bei uns beiden das Musikmachen einen grossen Stellenwert im Leben einnimmt», hält Ernst Gerber fest und Franz Brunner fügt an: «Dies ist aber nur dank der tatkräftigen Unterstützung durch unsere Ehefrauen und
der ganzen Familie möglich. Denn bei mir als Landwirt war es bis zu meiner Pensionierung oft nötig, dass die Stallarbeiten nach meinem Weggang noch zu Ende geführt wurden.» Es war im Frühling 1983, als Franz Brunner und Ernst Gerber beschlossen, zusammen Musik zu machen. Franz Brunner hatte damals bereits einige Ausbildungsstunden auf dem Schwyzerörgeli absolviert.


Platzsparende Spielart

Ernst Gerber, der gerade die Lehre als Landschaftsgärtner begonnen hatte, begleitete während der Schulzeit die Lieder mit dem Schwyzerörgeli: «Mit dem ersten zusammengesparten Geld kaufte ich mir dann ein eigenes Schwyzerörgeli», hält Ernst Gerber rückblickend fest und fügt lächelnd an: «Dass ich mir das Spielen dieses Instrumentes selber beigebracht habe, merken aufmerksame Zuschauer sofort. Ich habe das Örgeli nämlich falsch in den Händen, so dass ich das Griffbrett mit der Melodie mit der linken Hand bediene.» Dazu fügt Franz Brunner, seinem Naturell entsprechend, mit viel Schalk in den Augen, an: «Dies ist sehr praktisch, so können wir auch auf engstem Raum spielen und kommen uns nicht in die Quere.» Damals, im Jahre 1984 hatte das «Echo vom Chuderhüsi» den ersten grossen Auftritt an der BEA in Bern. Die beiden sind sehr stolz darüber, dass sie vom Verband Schweizer Volksmusik für die diesjährige BEA wieder angefragt wurden, wodurch das 40-Jahr-Jubiläum so richtiggehend gekrönt wird.

21.03.2024 :: Christine Mader (cme)